24.-30. Dezember

Programmübersicht

Filmbeschreibungen


DRIVE MY CAR – Doraibu mai ka

Japan 2021 – Regie: Ryusuke Hamaguchi
179 Min.OmU (Japanisch) – Alter: k. A.

Mit: Hidetoshi Nishijima, Toko Miura, Masaki Okada, Reika Kirishima u. a.

Der erfolgreicher Regisseur und Schauspieler, Yusuke Kafuku, hat vor zwei Jahren seine geliebte Frau, die Drehbuchautorin Oto, verloren. Als er das Angebot erhält, bei einem Theaterfestival in Hiroshima Onkel Wanja von Tschechow zu inszenieren, sagt er zu. Er trifft dort auf die zurückhaltende Misaki, die ihm als seine Chauffeurin zugeteilt wird. Während ihrer gemeinsamen Autofahrten im roten Saab, stellen sich beide zögerlich ihrer Vergangenheit. Kafuku wird mit dem Geheimnis seiner verstorbenen Ehefrau konfrontiert.

Ryusuke Hamaguchi, einer der interessantesten japanischen Regisseure der Gegenwart, ist eine meisterhafte Adaption einer Story von Haruki Murakami gelungen. Der Film wurde als einer der schönsten Filme des Cannes Filmfestivals 2021 gefeiert und mehrfach ausgezeichnet. Japans Kandidat für die Oscars 2022 gilt schon jetzt als einer der großen Favoriten.

„Ein fesselndes Meisterwerk mit poetischem Tiefgang und von epischer Größe.“
– The Hollywood Reporter

„Ein Diamant dieses Kinojahres“ – Der Standard


ANNETTE

Belgien, Deutschland, Frankreich 2021 – Regie: Leos Carax
140 Min.OmU (Englisch) – Alter: k. A.

Mit: Marion Cotillard, Adam Driver, Simon Helberg, Devyn McDowell, Russell Mael, Ron Mael u. a.
Drehbuch: Leos Carax, Ron Mael, Russell Mael – Kamera: Caroline Champetier – Schnitt: Nelly Quettier – Musik: SPARKS (Ron Mael, Russell Mael)

Los Angeles in der Gegenwart: Henry (Adam Driver) ist ein Stand-up-Comedian mit einem ausgeprägten Sinn für Humor. Ann (Marion Cotillard), eine international bekannte Sängerin. Zusammen, im Rampenlicht, sind sie ein glamouröses und erfolgreiches Paar. Die Geburt ihres ersten Kindes, Annette, ein geheimnisvolles kleines Mädchen mit einer außergewöhnlichen Bestimmung, wird ihr Leben auf den Kopf stellen.

„‚So may we start?’ Der Auftakt zu ‚Annette’, dem mit Spannung erwarteten neuen Film von Leos Carax, ist ohne Zweifel furios und vermittelt von der Leinwand herab eine Energie, die den Kinosaal zum Erbeben bringt. Sehr viel weniger war nach dem Erfolg von ‚Holy Motors’ aber auch kaum zu erwarten. Und dass der Film zudem im Mai 2021 das pandemiegeplagte Filmfestival in Cannes nach einem Jahr der unfreiwilligen Pause eröffnete, war ein weiteres sicheres Indiz dafür, dass Carax wieder einmal das Kino neu zu erfinden gedachte.“ – Joachim Kurz (kino-zeit.de)

„Der französische Regieprovokant dreht hier mit Adam Driver und Marion Cotillard zwar zum ersten Mal in Englischer Sprache – aber gesprochen wird in ‚Annette‘ ohnehin nur wenig, stattdessen wird fast jedes Wort gesungen – und zwar nach Texten der legendären Avantgarde-Rockband Sparks.“ – filmstarts.de


ELISE UND DAS VERGESSENE WEIHNACHTSFEST

Norwegen 2019 – Regie: Andrea Eckerbom
70 Min. deutsche Fassung – jugendfrei

Mit: Miriam Kolstad Strand, Trond Espen Seim, Anders Baasmo Christiansen u. a.
Drehbuch: John Kare Raake – Kamera: Nicolay Poulsen – Schnitt: Elise Solberg

Trauerarbeit ist eine einsame Angelegenheit. Entsprechend möchte der gerade heimgekehrte Offizier Markus (Mads Mikkelsen) einfach seine Ruhe haben. Er will möglichst wenig weinen, sich um seine Teenager-Tochter Mathilde kümmern und den Verlust seiner Frau mit viel Bier herunterspülen. Doch diese Rechnung hat er ohne die drei Unglücksvögel gemacht, die vor seiner Tür auftauchen. Der Mathematiker Otto, sein nervöser Kollege Lennart und der exzentrische Hacker EmmenthNach ihrem Debüt Raw schaltet Julia Ducournau gleich mehrere Gänge höher. TITANE erzählt von Alexia, einer jungen Frau, die seit einem Unfall im Kindesalter eine Titanplatte im Kopf trägt und e

Am 24. Dezember wacht die kleine Elise mit dem merkwürdigen Gefühl auf, dass dieser Tag ein besonderer ist. Doch sie kann sich einfach nicht erinnern. Auch ihr Vater und die anderen Bewohner des Dorfes können ihr nicht helfen, denn dort, wo Elise herkommt, sind die Menschen sehr, sehr vergesslich. Als Elise auf dem Dachboden einen verstaubten Holzkasten mit 24 bemalten Türchen findet, auf dem „Fröhliche Weihnachten“ steht, glaubt sie, eine heiße Spur zur Lösung des Rätsels gefunden zu haben. Sie macht sich auf den Weg zum Tischler des Kastens, der den Ernst der Lage sofort erkennt: Das gesamte Dorf hat das Weihnachtsfest vergessen. Er kennt nur einen, der ihnen jetzt noch helfen kann – ein Mann mit weißem Rauschebart und rotem Mantel, von dem Elise noch nie etwas gehört hat. Doch viel Zeit bleibt den dreien nicht mehr, um die Erinnerungen der Dorfbewohner an die schönste Zeit des Jahres wiederzuerwecken. Für Elise beginnt eine unvergessliche Nacht voller Wunder.

Regisseurin Andrea Eckerbom sorgt mit diesem charmanten, vor traumhafter Winterkulisse inszenierten Abenteuer für leuchtende Kinderaugen und lässt es auch den Großen warm ums Herz werden.


HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE

Deutschland 2021 – Regie: Florian Gallenberger
102 Min. deutsche ODeutschland 2021 – Regie, Buch, Schnitt, Produktion: Maria Speth
217 Min. deutsche Originalfassung – Alter: k. A.


Mit: Dieter Bachmann, Aynur Bal, Önder Cavdar,
Schüler*innen der Klasse 6 B, Schüler*innen der Klasse 6 F u. a.
Kamera, Buch: Reinhold Vorschneider

HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE porträtiert die Beziehung zwischen einem Lehrer und den Schüler*innen der 6. Jahrgangsstufe. In einnehmender Offenheit begegnet Herr Bachmann den Kindern mit ihren unterschiedlichen sozialen und kulturellen Erfahrungen und schafft damit einen Raum des Vertrauens. Musik ist hier eine allgegenwärtige Sprache, die sich wie selbstverständlich um den zu absolvierenden Unterrichtsstoff legt. Anhand der sozialen Beziehungen in der Klasse erzählt der Film ganz beiläufig von den Strukturen einer kleinen, westdeutschen Industriestadt.

„Ein berührender und kurzweiliger Film, der nichts weniger als eine Liebeserklärung an die Menschlichkeit ist.“ – orf

„Mit jeder Minute dieser Langzeitdokumentation wird die Welt ein klein wenig besser, weil die Hoffnung darauf, dass Hopfen und Malz noch nicht gänzlich verloren sind, ein klein wenig größer wird.“ – Alexandra Seitz, RAY Filmmagazin

„Die Utopie, die Regisseurin Maria Speth mit ihrer klugen Kamera einfängt, ist eine der Perspektive: Herr Bachmann sieht in seinen Schülern nicht die Probleme, sondern nur ihr Potenzial.“ – Deutschlandfunk Kultur


GROSSE FREIHEIT

Österreich/Deutschland 2021 – Regie: Sebastian Meise
116 Min.deutsche Originalfassung – Alter: k. A.

Mit: Franz Rogowski, Georg Friedrich, Anton von Lucke, Thomas Prenn u. a.
Drehbuch: Thomas Reider, Sebastian Meise – Kamera: Crystel Fournier – Schnitt: Joana Scrinzi – Musik: Nils Petter Molvaer, Peter Brötzmann

Hans Hoffmann liebt Männer. Das ist verboten im Deutschland der Nachkriegszeit, der berüchtigte Paragraph 175 ist weiter in Kraft. Immer wieder landet Hans im Gefängnis. Und immer wieder trifft er hier Viktor, einen verurteilten Mörder. Aus anfänglicher Abneigung entwickelt sich über die Jahre eine Verbindung gegenseitigen Respekts. Eine Schicksalsgemeinschaft, verbunden durch eine unstillbare Sehnsucht nach Freiheit und Leben. Oder ist es, allen Widerständen zum Trotz, Liebe? 

Offizieller österreichischer Kandidat Academy Award: Best International Film
Viennale 2021: Wiener Filmpreis, Erste Bank Mehrwert Filmpreis

„Eine wunderbare Liebesodyssee… Die Liebe als einziger Ausweg, das ist es, was der Filmemacher zeigt. Die menschliche Wärme in einer feindlichen und brutalen Welt. Am Ende entführt uns Sebastian Meise in einen der schönsten Epiloge, die in letzter Zeit zu sehen waren, ohne Worte, ohne Erklärungen. Nur die Geste eines Mannes, der draußen wartet, um den einzigen Menschen wiederzufinden, den er lieben kann, ohne dessen Leben zu zerstören.“ – Ecran Noir

„Intensiv, schockierend und wunderschön.“ – The Hollywood Reporter

„Sebastian Meise ist ein kleines Wunder gelungen. Was beginnt als Geschichte des Überlebens in einer feindseligen Umwelt, offenbart sich als episches, Jahrzehnte überspannendes Epos einer Sehnsucht.“ – Blickpunkt Film