Jänner

Programmübersicht

Filmbeschreibungen

LATTE IGEL UND DER MAGISCHE WASSERSTEIN

Belgien/Deutschland 2019 – Regie: Regina Welker, Nina Wels – Animation: Iulian Grigoriu, Hakan Akögretmen, Gerrit Behnken, Michael Hockey, u. a. – Synchronstimmen: Luisa Wietzorek, Henning Baum, Timur Bartels, Tim Schwarzmaier, u. a. – 89 Min. deutsche Fassung – jugendfrei

Unter den Tieren im Wald herrscht Unruhe. Der nahe Bach ist vor Wochen versiegt, die letzten mühsam gesammelten Wasservorräte gehen dramatisch zur Neige. Das Igelmädchen Latte entdeckt, dass Bärenkönig Bantur den magischen Wasserstein gestohlen und in seiner Palasthöhle versteckt hat. Gemeinsam mit Tjum, ein schreckhaftes und ängstliches Eichhörnchen, begibt sich das Igelmädchen auf die Suche nach dem magischen Wasserstein. Zu echten Freunden zusammengewachsen, können sie selbst gegen die größten und gefährlichsten Tiere des Waldes bestehen.

Sechzig Jahre nach Veröffentlichung der Kinderbuchvorlage von Sebastian Lybeck hat das abenteuerliche Märchen über Freundschaft und Zusammenhalt an Aktualität sogar dazugewonnen.
Eintritt für Kinder: 5 €

GLÜCK GEHABT

Österreich 2019 – Regie: Peter Payer – Kamera: Andreas Berger – Schnitt: Cordula Werner – Musik: Wolfgang Frisch, Markus Kienzl – Mit: Philipp Hochmair, Julia Roy, Robert Stadlober, Claudia Kottal, u. a. – 97 Min. Originalfassung (Deutsch) – Alter: k. A.

Arthur, ein talentierter, aber wenig ehrgeiziger Comic-Zeichner, schlurft am liebsten in Pantoffeln und Pyjamahose durchs ereignisarme Dasein. Seine Frau Rita ist da schon karrierebewusster: Soeben hat sie den Sprung zur jüngsten Schuldirektorin der Stadt geschafft. Die Ehe der beiden – mehr oder weniger glücklich, jedenfalls sehr routiniert – wird einem dramatischen Stress-Test ausgesetzt, als die ebenso geheimnisvolle wie reizvolle Alice Arthurs Leben umkrempelt. Je mehr er sich in diese verhängnisvolle Affäre verstrickt, desto weniger weiß er, wer seine Geliebte eigentlich ist …

Basierend auf dem Roman „Das Polykrates-Syndrom“ des Kärntner Schriftstellers Antonio Fian, inszeniert Regisseur Peter Payer mit GLÜCK GEHABT einen lakonischen Reigen voller Lebens- und Liebeslügen; eine Komödie, so schwarz wie die Nacht und so scharf wie ein Hackebeil, die jede Menge düster-komischer Wiener Spezialitäten bereithält.

ALLES AUSSER GEWÖHNLICH – Hors normes

Frankreich 2019 – Regie: Éric Toledano, Olivier Nakache – Kamera: Antoine Sanier – Schnitt: Dorian Rigal-Ansous – Musik: Grandbrothers – Mit: Vincent Cassel, Reda Kateb, Hélène Vincent, Bryan Mialoundama, u. a. – 113 Min. OmU (Französisch) / deutsche Fassung – Alter: k. A.

Bruno (Vincent Cassel) und Malik (Reda Kateb) sind vom Willen beseelt, die Welt für sich und für andere besser zu machen. Bei ihrer Arbeit mit autistischen jungen Menschen und ihren Betreuern vollbringen sie tagtäglich kleine Wunder: Mit viel Engagement, Feingefühl und Humor gelingt es den beiden, aus vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten eine Gemeinschaft zu formen, in der jeder Einzelne die Chance bekommt, über sich hinaus zu wachsen. Doch dabei stoßen sie an ihre menschlichen Grenzen und nicht zuletzt auf scheinbar unüberwindbare bürokratische Hürden.

In ihrem Herzensprojekt geben Éric Toledano und Olivier Nakache („Ziemlich beste Freunde“, „Das Leben ist ein Fest“) zwei Helden des Alltags eine Bühne, die unter Beweis stellen, dass jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leisten kann, unsere Gesellschaft menschlicher zu machen. Seine Weltpremiere feierte dieses französische Feelgood-Movie als umjubelter Abschlussfilm bei den heurigen Filmfestspielen in Cannes.

MILES DAVIS: BIRTH OF THE COOL

USA 2019 – Regie: Stanley Nelson – Mit: Miles Davis, Herbie Hancock, Juliette Gréco, Quincy Jones, Carlos Santana, u. a. – 115 Min. OmU (Englisch) – Alter: k. A.

Trompeter, Bandleader, Innovator. Elegant, intellektuell, genial und immer wieder auch kontrovers. Ein Mann, der für einen Sound steht, so wundervoll, dass er einem das Herz brechen kann. MILES DAVIS: BIRTH OF THE COOL erzählt von Leben und Karriere eines musikalischen Ausnahmetalents und einer kulturellen Ikone. Ein wahrer Visionär, der in kein Schema passt und dabei eines absolut verkörpert: Coolness.

Regisseur Stanley Nelson, einer der führenden Chronisten afro-amerikanischer Geschichte, schuf mit MILES DAVIS: BIRTH OF THE COOL eine Dokumentation, die den Zuschauer hautnah am Sound und an der Persönlichkeit eines der einflussreichsten Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts teilhaben lässt. Bisher unveröffentlichte Archivaufnahmen, Studio Outtakes und Interviews mit Musikern wie u. a. Quincy Jones, Juliette Gréco, Carlos Santana und Herbie Hancock geben spannende Einblicke in das Leben und Wirken von Miles Davis.

„Ein hochspannendes Porträt: intensiv, forschend, traurig, romantisch, triumphal, tragisch, berauschend und unfassbar ehrlich.“ – Variety

MILCHKRIEG IN DALSMYNNI – Héraðið

ISL/DK/GER/FRAU 2019 – Regie: Grímur Hákonarson – Kamera: Mart Taniel – Schnitt: Kristján Loðmfjörð – Mit: Arndís Hrönn Egilsdóttir, Sveinn Ólafur Gunnarsson, Sigurður Sigurjónsson, u. a. – 92 Min. OmU (Isländisch) / deutsche Fassung – Alter: k. A.

Inga und ihr Mann betreiben in der isländischen Provinz eine kleine, hochverschuldete Milchfarm, doch Inga ist fest entschlossen der beruflichen Misere ein Ende zu setzen. Den Schuldigen für die Probleme hat sie längst ausgemacht: Die lokale Kooperative, die ihre Monopolstellung gnadenlos ausnutzt und die Bauern mit mafiösen Methoden drangsaliert. Mit Einsatz von sozialen Medien, mutigen Mitstreitern und stinkender Jauche macht die gewitzte Kämpferin ihren Standpunkt klar. Dabei legt sie sich mit der alles beherrschenden, scheinbar übermächtigen Kooperative an, um ihr Ziel zu erreichen: die Gründung einer Gegengenossenschaft. Trotz heftigem Widerstand steht Inga ihre Frau im Kampf David gegen Goliath. 

Vor der malerischen Kulisse Islands beweist MILCHKRIEG IN DALSMYNNI, dass es manchmal nur einer Person bedarf, um Änderungen zu bewirken. Nach seinem internationalen Erfolg „Sture Böcke“ hat Regisseur Grímur Hákonarson in seinem neuen Film diesmal eine starke weibliche Hauptfigur erschaffen, die es im Alleingang gegen eine korrupte landwirtschaftliche Kooperative in ihrem Bezirk aufnimmt. MILCHKRIEG IN DALSMYNNI lief im Wettbewerb des Toronto Filmfestivals, wo er mit seinen aktuellen Bezügen und seinem trockenen, nordischen Humor Publikum wie Presse gleichermaßen begeisterte.

DER LEUCHTTURM – The Lighthouse

Kanada/USA 2019 – Regie: Robert Eggers – Kamera: Jarin Blaschke – Schnitt: Louise Ford – Musik: Mark Korven – Mit: Willem Dafoe, Robert Pattinson, Valeriia Karaman, u. a. 109 Min. OmU (Englisch) – Ab 16 Jahren

Ein entlegener Leuchtturm-Außenposten an der Küste Neuenglands wird zum Schauplatz eines archaischen Duells zweier dem Wahnsinn nahen Männer. Thomas Wake (Willem Dafoe) und Efraim Winslow (Robert Pattinson) werden auf eine einsame Insel gesandt, um eine marode Leuchtturmanlage zu warten und in Betrieb zu halten. Zur Zeit der Jahrhundertwende an der rauen Atlantikküste ist das eine wichtige Aufgabe, die sich mehr und mehr in einen Überlebenskampf verwandelt. Die zwei extrem unterschiedlichen Charaktere prallen ungebremst aufeinander und als ein nicht enden wollender Sturm über sie hinwegzieht, wird aus psychologischen Sticheleien schon bald ein brutaler Nervenkrieg.

Mit seinem zweiten Spielfilm DER LEUCHTTURM festigt Autor und Regisseur Robert Eggers seinen Ruf als einer der aufregendsten Filmemacher unserer Zeit. In der Abgeschiedenheit der rauen Küste New Englands spielt sich das eskalierende Willensduell zweier Leuchtturmwärter ab, die auf engstem Raum und den Gezeiten ausgeliefert, gefangen sind. Willem Dafoe und Robert Pattinson vollführen eine Tour de Force, die einen beeindruckenden Höhepunkt beider Schauspielkarrieren darstellt.

Samstag, 18. Jänner, 20 Uhr
Eintritt frei!

In Erinnerung an Maria Peskoller als zentrale Person des Villacher Widerstandes gegen das NS-Regime hat der Villacher Gemeinderat beschlossen, ihr in St. Ruprecht eine topografische Aufschrift zu widmen. Aus diesem Anlass lädt die Stadt Villach zur Filmvorführung im Beisein von Helga Emperger (geb. Peskoller).

WILDE MINZE

Österreich 2009 – Regie, Kamera, Schnitt: Jenny Gand – Interview, Recherche, Produktion: Lisa Rettl – Musik: Michael Dörfler – Mit: Helga Emperger (geb. Peskoller) – 85 Min. deutsche Originalfassung – Alter: k. A.

Graz, 23. Dezember 1944: Nach einem Urteil des berüchtigten Volksgerichtshofpräsidenten Roland Freisler werden acht Todesurteile vollstreckt. Unter den Ermordeten ist die Villacher Kommunistin Maria Peskoller. Ihre Tochter, die damals 16-jährige Helga Peskoller, entgeht einer Anklage und überlebt. Dazwischen liegen Gestapohaft von Mutter und Tochter und schließlich: Der letzte Abschied. Für immer eingebrannt in Kopf und Herz bleiben Fragen ohne Antworten und Bilder ohne Sprache. Die Vergangenheit sabotiert die Gegenwart. Nun sind 75 Jahre vergangen und Helga hat das Leben lieben gelernt und eine Sprache zu den Bildern gefunden. Dem Schmerz zum Trotz. Den Nazis zum Trotz.

MIND THE GAP

Österreich 2019 – Regie: Robert Schabus – Kamera: Lukas Gnaiger – Schnitt: Oliver Neumann, Robert Schabus – Ton: Bertram Knappitsch, Andreas Frei, Bernhard Maisch – Mit: Günter Verheugen, Ulrike Herrmann, Ivan Krastev, Harald Schumann, u. a. – 87 Min. deutsche Originalfassung teilweise mit Untertiteln – Alter: k. A

Quer durch Europa führt uns die filmische Reise und zeigt uns die Schattenseiten eines freien Verkehrs an Waren und Dienstleistungen, der sich einseitig an den Bedürfnissen der großen Konzerne orientiert und die Menschen auf der Verliererseite hilflos zurücklässt: Industriebetriebe, die abwandern, Landstriche, die veröden, Arbeitsmigranten die zu Hause fehlen und in der Ferne die Löhne drücken, „Working Poor“, denen ein Alter in Armut bevorsteht und Menschen, denen ihr jahrzehntelang vertrautes Lebensumfeld zunehmend fremd wird. Eine Kluft durchzieht unsere Gesellschaft, und wer sich an den Rand gedrängt fühlt, ist empfänglich für rechtspopulistische Parolen, EU-Feindlichkeit und nationalstaatlichen Egoismus. Wie wenig sich die Staatsbürgerinnen und -bürger inzwischen im politischen Alltag wiederfinden, erläutern auf einer analytischen Ebene Wissenschaftler und (Ex-)Politiker. Doch im Mittelpunkt stehen jene Menschen, die mit ihrer Ohnmacht und ihrer Wut allein gelassen sind. Ihnen hört der Film zu, ohne ihnen zu widersprechen und ohne uns zu belehren; allein dadurch ist er ein – manchmal provokanter – Denkanstoß. Damit ist der aktuelle Dokumentarfilm des Kärntner Regisseurs Robert Schabus („Bauer Unser“) nicht nur ein Warnruf in Sachen Demokratie, sondern auch eine Übung in Demokratieverständnis und Toleranz (nach einem Text von Karin Schiefer).

Eine Veranstaltung von „Bruno Gröning – Kreis für natürliche Lebenshilfe Österreich“
Sonntag, 26. Jänner, 10  bis 16 Uhr (inkl. 2 Pausen)
Eintritt: freiwillige Spende

DAS PHÄNOMEN DER HEILUNG
– Die Heilungen geschehen weiter

Drehbuch und Regie: Thomas Busse – Kamera: Gerald Schank – Schnitt: Christoph Tetzner – Musik: Burkhard Pesch – deutsche Originalfassung – Film in drei Teilen (je ca. 95 Minuten mit zwei Pausen) – Alter: k. A.

Heilung auf natürlichem Weg, auch von unheilbaren Leiden – für viele Menschen klingt das zu schön um wahr zu sein. Dass dies doch möglich ist, zeigt dieser beeindruckende Dokumentarfilm. Fachliche Stellungnahmen von Ärzten und persönliche Berichte von Bruno Grönings Freunden aus vielen Ländern bestätigen die Erfolge und zeichnen ein breit gefächertes Bild des großen Freundeskreises. Es gibt kein Unheilbar – Gott ist der größte Arzt!

VOM GIESSEN DES ZITRONENBAUMS
– It Must Be Heaven

FR/QA/DE/CA/TR/PS 2019 – Regie: Elia Suleiman – Kamera: Sofian El Fani – Schnitt: Véronique Lange – Mit: Elia Suleiman, Gael García Bernal, Ali Suleiman, u. a. – 97 Min. OmU (Englisch, Französisch, Arabisch, Spanisch, Hebräisch) / deutsche Fassung – jugendfrei

Der Künstler Elia kommt aus Nazareth und muss sich über Land und Leute doch sehr wundern. Schon der eigene Garten und seine Zitronenbäume sind vor den Begehrlichkeiten der Nachbarn nicht sicher. Elia bricht auf, um die Einsamkeit des kopfschüttelnden Beobachters hinter sich zu lassen und wird zum Kundschafter in Paris und New York. Auf seinen Streifzügen durch die Räume des Urbanen trifft er auf rollende Polizisten, ferngesteuerte Touristen und bis auf die Zähne bewaffnete Spaziergänger. Erneut muss sich Elia wundern, doch bald schon schleicht sich ein Gefühl von Befremden ein. Der, der als Heimatsuchender kam, ist zur Teilnahmslosigkeit verurteilt. Immer größer wird das Ausmaß des Absurden, das zur Normalität geworden ist. Elia kehrt zurück und muss sich ein letztes Mal wundern: über einen liebevoll gepflegten und gedeihenden Zitronenbaum.

Als unbeschwerter Flaneur läuft Regisseur Elia Suleiman los und erlebt eine Irrfahrt in die grotesken Abgründe unserer Zeit. Kaum jemals hat sich die Erschütterung eines Beobachters so leichtfüßig in einer Komödie der Irrungen Ausdruck verschafft. Mit viel Lust an der Komik des Widerspruchs gelingen in VOM GIESSEN DES ZITRONENBAUMS grandiose Sketche, die sich zum schrecklich schönen Panorama einer nahenden Apokalypse zusammenfügen.

„Ein moderner Buster Keaton, der auf eine Welt voller kleiner Wunder und Unstimmigkeiten blickt.“ – Variety

ALLES WIRD GUT – Abbi fede

Italien/Österreich 2019 – Regie: Giorgio Pasotti – Kamera: Carlo Rinaldi – Schnitt: Sebastian Longariva – Musik: Leonardo De Bernardini – Mit: Claudio Amendola, Gerti Drassl, Robert Palfrader, Giorgio Pasotti, Aram Kian, u. a. – 93 Min. deutsche Fassung – Alter: k. A.

Adamo (Claudio Amendola), ein gewalttätiger Neofaschist mit Kontakten zur sizilianischen Mafia, muss seine Rehabilitation in einem kleinen Bergdorf in Südtirol, in der Kirchengemeinde des Priesters Ivan (Giorgio Pasotti) verbringen. Gemeinsam mit den beiden leben Gustav (Robert Palfrader), ein ehemaliger österreichischer Skifahrer, nun Alkoholiker und Kleptomane, sowie Khalid (Aram Kian), ein aufbrausender arabischer Terrorist. Hinzu kommt die schwangere Sara (Gerti Drassl), die naive Unschuld vom Lande. Sie verliebt sich in Gustav und will mit ihm gemeinsam die Eisbären am Nordpol retten. Regisseur und Hauptdarsteller Giorgio Pasotti inszeniert mit ALLES WIRD GUT eine tiefschwarze Komödie mit paradoxen Charakteren und schafft ein erstklassig gelungenes Remake der dänischen Groteske „Adams Äpfel“, das den unerhört nordischen Humor des Originals nach Südtirol verpflanzt.