11. bis 17. März

Programmübersicht

Filmbeschreibungen

FRAUENFILMTAGE 2022

In Kooperation mit dem Amt der Kärntner Landesregierung – Referat für Frauen und Gleichstellung

Donnerstag, 10. März, 20.15 Uhr: DAS EREIGNIS
Freitag, 11 März, 20.15 Uhr: TOVE – Auf der Suche nach Freiheit
Samstag, 12. März, 20.15 Uhr: PAPICHA

Eintritt frei!


TOVE – Auf der Suche nach Freiheit

Finnland 2021 – Regie: Zaida Bergroth 
100 Min. deutsche Synchronfassung – Alter: k. A.

Mit: Alma Pöysti, Krista Kosonen, Shanti Roney u. a.
Drehbuch: Eeva Putro, Jarno Elonen – Kamera: Linda Wassberg – Schnitt: Samu Heikkilä – Musik: Matti Bye

1963. Frankreich. Die junge Studentin Anne wird nach einer kurzen Affäre, die keine Zukunft hat, schwanger. Ihre einsame Entscheidung zu einer Abtreibung ist gefallen. Mit einem Kind wäre Annes Wunsch nach einer selbstbestimmten Zukunft als Autorin unmöglich: Sie könnte nicht einmal ihr Studium vollenden. In dieser Zeit ist es für ein junge Frau jedoch nicht einfach,

Als die junge Künstlerin Tove Jansson 1945 in Helsinki die Mumins erfindet, steckt sie gerade mitten in einer Sinnkrise: Sie führt eine offene Beziehung mit dem linken Politiker Atos und ist wild verliebt in die aufregende Theaterregisseurin Vivica. Toves Vater, ein renommierter Bildhauer, blickt verächtlich auf ihre Arbeit. Und auch sie selbst würde lieber mit moderner Kunst reüssieren. Doch ausgerechnet ihre nebenbei gezeichneten Geschichten von den Trollwesen mit den Knollnasen werden von einer Zeitung in Serie gedruckt – und machen Tove in kurzer Zeit reich und berühmt. Doch ist das schon die Freiheit, nach der sie sich immer gesehnt hat?

Ein faszinierendes Biopic über das facettenreiche Leben und Lieben von Tove Jansson, einer komplexe Künstlerin und kreative Pionierin, die ein aufregendes Boheme-Leben zwischen Helsinki, Stockholm und Paris führte, überzeugte Pazifistin war und ganz selbstverständlich mit den Geschlechterrollen ihrer Zeit brach.


PAPICHA

FR, DZ, BE, QA 2020 – Regie: Mounia Meddour
105 Min. OmU – Ab 14 Jahren

Mit: Karine Bouchama, Brahim Djaballah
Drehbuch: Fadette Drouard, Mounia Meddur – Kamera: Léo Lefévre – Schnitt: Damien Keyeux

Algier in den 90er Jahren. Die 18-jährige Studentin Nedjma lebt im Studentenwohnheim und träumt davon, Modedesignerin zu werden. Nach Einbruch der Nacht schlüpft sie mit ihren besten Freundinnen durch den Zaun des Wohnheims, und geht in den Nachtclub, wo sie den „Papichas“, hübschen algerischen Mädchen, ihre Kreationen verkauft. Die politische und soziale Lage im Land verschlechtert sich zunehmend. Ungeachtet dieser Ausweglosigkeit beschließt Nedjma, für ihre Freiheit zu kämpfen, und veranstaltet eine Modenschau, mit der sie sich über alle Verbote hinwegsetzt.
Nachdem PAPICHA das Publikum in Cannes bewegte, wurde er nach und nach zum Referenzfilm für die neue algerische Generation, als Symbol für ihren Wunsch nach Meinungsfreiheit und wurde für Algerien bei den Oscars für den besten internationalen Film nominiert.


NOCH EINMAL, JUNE – June Again 

Australien 2020 – Regie, Drehbuch: JJ Winlove
99 Min. OmU (Englisch) / deutsche Synchronfassung – Ab 12 Jahren

Mit: Noni Hazlehurst, Claudia Karvan, Stepgen Curry, Di Adams Kamera: Hugh Miller – Musik: Christopher Gordon

Als June Wilton zu sich kommt, sieht sie sich einem Arzt gegenüber, der sie allen Ernstes fragt, was das für ein Ding sei, das er in der Hand hält? Ein Kugelschreiber natürlich, blöde Frage, meint June. Und warum, fragt sie indigniert, ist sie nicht zuhause?

June muss daraufhin erfahren, dass sie nach einem Schlaganfall dement wurde und seit fünf Jahren in einem Pflegeheim lebt – bis nun völlig überraschend – ein Zustand vollständiger geistige Klarheit eingetreten ist. Allerdings droht jederzeit ein Rückfall, warnt der Arzt, wenn sie sich zu sehr aufregt. Das hält die willensstarke June allerdings nicht davon ab, bei erstbester Gelegenheit aus dem Heim zu flüchten und in ihr Haus zurückzukehren. Doch dort wohnt inzwischen eine ihr völlig unbekannte Familie. Und das ist erst der Anfang des Schlamassels …

NOCH EINMAL, JUNE erzählt eine ergreifende Familiengeschichte, mit einem präzisen Blick auf das, was Familie ausmacht. Ohne jegliche Sentimentalität, dafür mit sehr viel Humor und einem untrüglichen Gespür für die kleinen und großen Absurditäten des Alltags.

„Eine wunderbare Art 100 Minuten seines Lebens zu verbringen.“ – Eventalaide


DREI ETAGEN – Tre piani

Italien, Frankreich 2020 – Regie: Nanni Moretti
120 Min. OmU (Italienisch) / deutsche Synchronfassung – Alter: k. A.

Mit: Riccardo Scamarico, Alessandro Sperduti, Alba Rohrwacher, Nanni Moretti u. a.
Drehbuch: Nanni Moretti, Federica Pontremoli, Valia Santella nach einem Roman von Eshkol Nevo
Kamera: Michele D’Attanasio – Schnitt: Clelio Benevento – Musik: Franco Piersanti

Der Sohn eines Richterpaares verliert angetrunken die Kontrolle über sein Auto, baut einen Unfall und hofft auf die Unterstützung seiner Eltern, um nicht verurteilt zu werden. Die Mutter eines kleinen Kindes, deren Mann oft beruflich im Ausland ist, fühlt sich einsam und durch Visionen eines schwarzen Vogels beunruhigt. Ein junger Familienvater hegt gegenüber einem älteren Nachbarn einen schrecklichen Verdacht. Sie alle leben im selben Haus in einem wohlhabenden Viertel in Rom. Während die Männer in ihrem Eigensinn wie gefangen sind, versuchen die Frauen, ihre zerrütteten Leben voller familiärer Brüche zu kitten – und die verloren geglaubte Liebe wiederzufinden und weiterzugeben.

Das neuste Werk des italienischen Kultregisseurs Nanni Moretti basierend auf einem Roman des israelischen Autors Eshkol Nevo, besticht mit einem großartigen Soundtrack, unerwarteten Wendungen und herausragenden Schauspieler*innen wie Riccardo Scamarcio, Alba Rohrwacher und Margherita Buy – ein bewegender Film, der nachhallt.

„Eine emotionale filmische Reise von einer Dichte, wie sie nur große Regisseure zu kreieren verstehen.“ – Le Temps


SOLDAT AHMET

Österreich 2021 – Regie, Drehbuch: Jannis Lenz
76 Min. deutsche Originalfassung – Ab 14 Jahren

Kamera: Jakob Fuhr – Schnitt: Jannis Lenz, Roland Stöttinger, Nooran Talebi – Dramaturgie: Tizza Covi

Ahmet ist der pflichtbewusste Sohn türkischer Einwanderer, ein harter Boxer und fleißiger Soldat, der sich dem „Dienst für Österreich“ verschrieben hat. Im Laufe seines Lebens hat er gelernt, sich an die Erwartungen anderer anzupassen.
Der Wunsch, sich wieder wie er selbst zu fühlen, zwingt Ahmet, einen alten Traum zu verfolgen und sich für den Schauspielunterricht einzuschreiben. Dort wird er ermutigt, sich mit seiner eigenen Verletzlichkeit auseinanderzusetzen. Das ist aber leichter gesagt als getan. Ahmet hat seit seiner Kindheit nicht mehr geweint. Und je mehr er versucht, aus traditionellen Geschlechterrollen auszubrechen, desto stärker werden die Konflikte mit sich selbst.