16. bis 22. Juli

Programmübersicht

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Filmbeschreibungen

DER RAUSCH – Druk

Dänemark 2020 – Regie, Drehbuch: Thomas Vinterberg – Kamera: Sturia Brandth Grøvien – Schnitt: Janus Billeskov-Jansen, Anne Østerud –  Mit: Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsen, Magnus Millang, Lars Ranthe, u. a. – deutsche Fassung 115 Minuten

Vier Lehrer unternehmen ein seltsames Experiment, bei dem sie Tag und Nacht unter einem gewissen Alkohollevel stehen, weil sie daran glauben, dass ihre Umwelt und sie selbst von diesem permanenten Zustand der leichten Trunkenheit profitieren könnten. Allerdings endet das fragwürdige Experiment in einem kompletten Desaster.
„Im Zentrum dieser rasanten und bitter komischen Darstellung der einschmeichelnden Herrschaftsmethoden von König Alkohol steht Mads Mikkelsen. Er spielt die Verzweiflung seiner Figur über die eigene existenzielle Ödnis und ihre Hoffnung auf Rettung mit herzerweichender Intensität. Und stellt doch nur eine von vielen Facetten dar dieser, ja, nüchternen Analyse von Grund und Wesen eines gesellschaftlichen Dauerrauschs.“ (Alexandra Seitz)


Bad Luck Banging or Loony Porn

RO/LU/HR/CZ 2021 – Regie, Drehbuch: Radu Jude – Kamera: Marius Panduru – Musik: Jura Ferina, Pavao Miholjevic – Mit: Katia Pascariu, Claudia Ieremia, Olimpia Malai – 106 Min. OmU – Ab 16 Jahren

Ein Video geht viral. Es zeigt einen Mann und eine Frau beim Sex. Sie tragen Masken, trotzdem wird die Frau erkannt. Dumm nur, dass sie als Lehrerin eigentlich ein Vorbild sein soll. Und das in einer Gesellschaft (der postsozialistischen, aber letztlich unser aller), welche drauf und dran ist, sich im Social-Network-Diskurs aus restaurativen Saubermann-Attitüden, pseudopolitischer Besserwisserei, scheinheiligem Chauvinismus und grotesken Verschwörungstheorien zu verlieren. Alle haben Meinung. Die Debatte wird zum Tribunal – über konsensualen Sex, Pornografie und mehr.

Radu Jude, der für seine innovativen Filmexperimente bekannt ist, hat eine intelligente Satire über die Scheinheiligkeit gesellschaftlicher Normen geschaffen. Der beißend komische Film gewann 2021 den Goldenen Bären auf der Berlinale.


FIRST COW

USA 2019 – Regie, Drehbuch, Schnitt: Kelly Reichardt – Kamera: Christopher Blauvelt – Mit: John Magaro, Orion Lee, Toby Jones, u. a. – 122 Min. OmU (Englisch) – Alter: k. A.

Oregon Territory, etwa 1820: Auf der Suche nach der besseren Zukunft gestrandet in einer behelfsmäßigen Ansiedlung lernen Cookie und KingLu einander kennen; und als die erste Milchkuh im Landstrich eintrifft, starten sie ein kleines, heimliches Unternehmen. Eine Frontier-Geschichte über Schmalzgebäck. Ein Western, der ohne die hohlen Gesten des Heldischen auskommt, seinen Helden dafür aber die Sehnsucht gönnt, die Fähigkeit zur Freundschaft und das Talent der Rede. Der Beginn dieses zärtlichen Films liefert seinem Ende die Erklärung – ein dramaturgischer Kunstgriff von verblüffender Schönheit und zugleich Beweis für Reichardts Meisterschaft in der Ökonomie des Erzählens. (Viennale, Alexandra Seitz)