Feber 2024

Kinoprogramm

Filmbeschreibungen


GREEN BORDER – Zielona granica

Polen, Frankreich, Tschechische Republik, Belgien 2023 – Regie: Agnieszka Holland – Kamera: Tomasz Naumiuk – Mit: Jalal Altawil, Maja Ostaszewska, Behi Djanati Atai – 147 Minuten OmU (Arabisch, Polnisch) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

2021. Angelockt von den Versprechungen des belarussischen Diktators Lukaschenko, haben Bashir und Amina mit ihrer syrischen Familie wie viele andere Geflüchtete den Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die grüne Grenze nach Polen und dann zu ihren Verwandten in Schweden zu gelangen. Doch die Verheißung wird zur Falle. Zusammen mit Tausenden anderen steckt die Familie im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest, von den Grenzschützern beider Länder hin und her getrieben.

Dem neuen Film der mehrfach Oscar®-nominierten Regisseurin Agnieszka ging ein intensiver Prozess der Recherche voraus und berührt ungemein – ein nachhallender Aufruf zur Humanität.


REIF FÜR DIE INSEL –  Les Cyclades

Frankreich 2023 – Regie, Drehbuch: Marc Fitoussi – Kamera: Antoine Roch – Schnitt: Catherine Schwartz – Mit: Laure Calamy, Olivia Côte, Kristin Scott Thomas – 111 Minuten OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

In ihrer Jugend waren Blandine und Magalie unzertrennlich. Als sich nach 30 Jahren und etlichen Lebenserfahrungen ihre Wege wieder kreuzen, lassen die beiden Frauen einen Traum von damals wieder aufleben: Eine Reise nach Griechenland. Doch trotz perfekten Sommerwetters herrscht nicht nur eitel Sonnenschein. Die einstigen Freundinnen müssen feststellen, dass sie inzwischen nicht nur völlig unterschiedliche Vorstellungen von Urlaub haben, sondern vom ganzen Leben. Die Begegnung mit Bijou (Kristin Scott Thomas) gibt der fast missglückten Nostalgie-Reise noch einmal eine ganz neue Wendung …

Eine leichtfüßige, sonnendurchflutete Sommerkomödie, die bei allem Witz auch tiefer gehende Momente zu bieten hat, wenn Blandine und Magalie sich schließlich der Frage stellen müssen, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist.


RAUS AUS DEM TEICH – Migration

USA, Frankreich 2023 – Regie: Benjamin Renner, Guylo Homsy – Buch: Benjamin Renner, Mike White – Musik: John Powell, Nick Joyce – 83 Minuten OmU (Englisch) / deutsche Synchronfassung – Ab 6 Jahren

Die Entenfamilie Mallard steckt im Alltagstrott fest. Während Vater Mack (Elyas M’Barek) damit zufrieden ist, mit seiner Familie auf ewig die gleichen Kreise im beschaulichen Teich zu ziehen, möchte Mutter Pam etwas Neues ausprobieren und mit ihren Kindern – Teenie-Sohn Dax und Entenküken Gwen – die weite Welt sehen. Doch als die Mallards sich auf den Weg in den Süden machen, geraten ihre gut ausgearbeiteten Pläne schnell durcheinander …


RÜCKKEHR ZUM LAND DER PINGUINE
– Voyage au Pôle Sud

Frankreich 2023 – Regie, Buch: Luc Jacquet – Kamera: Christophe Graillot – Musik: Cyrille Aufort, Jonathan Martins – 83 Min. OmU (Französisch) / deutsches Voice-Over – jugendfrei

Nach dem Riesenerfolg von „Die Reise der Pinguine“ (Oscar® für den Besten Dokumentarfilm) kehrt Regisseur Luc Jacquet in die Antarktis zurück:

„Es ist eine aus dem Off erzählte Geschichte, die sich an diejenigen richtet, die den Grund für meine x-te Reise in die Antarktis verstehen wollen. Ohne geographisches und wissenschaftliches Anspruchsdenken soll der Film nicht erklären, sondern uns etwas fühlen lassen. Kino kann einen fragilen, sensiblen Moment größer machen. Es geht mir um eine kinematographische Rückübersetzung der Poesie des Augenblicks.“ – Luc Jacquet


PLASTIC FANTASTIC

Deutschland 2023 – Regie, Drehbuch: Isa Willinger – Kamera: Julian Krubasik, Felix Pflieger – Ton: Veronika Neuber – Schnitt: Lena Hatebur – 101 Minuten  OmU (Deutsch, Englisch) – Keine Altersfreigabe

Plastik ist heute allgegenwärtig – in Flüssen und Meeren, in unserer Luft, dem Boden und sogar unseren Körpern. Es gibt 500-mal mehr Plastikpartikel in den Ozeanen als Sterne in unserer Galaxie. Inmitten dieser rasant wachsenden Krise setzen die Giganten der Kunststoffindustrie ihre Produktion unbeirrt fort. Und das, obwohl ein Recycling von Kunststoffen kaum funktioniert.

PLASTIC FANTASTIC gewährt faszinierende Einblicke in das Denken und Handeln der florierenden Plastikindustrie und erkundet mögliche Wege zur Bewältigung dieser Krise.

„Der wahrscheinlich wichtigste Klimafilm des Jahres.“ – CPH:DOX 2023


STILLSTAND

Österreich 2023 – Regie, Kamera: Nikolaus Geyrhalter – Schnitt: Gernot Grassl – Ton: Sergey Martynyuk, Lenka Mikulova – 137 Minuten deutsche Originalfassung– Keine Altersfreigabe

Mit Covid-19 trifft im Frühjahr 2020 eine globale Pandemie in nie dagewesener Wucht die Menschheit mit all ihren vermeintlichen Sicherheiten und scheinbar perfekten Routinen. STILLSTAND dokumentiert über zwei Jahre hinweg am Beispiel der Millionenstadt Wien die Krise: Entleerte Räume, Rettungsversuche, Erklärungsmuster, Lernprozesse.

Oft wurden Aspekte der Krise ja durchaus positiv wahrgenommen, aber: Der flugzeuglose blaue Himmel und die autofreien Straßen, der plötzlich fehlende Stress und die viele Zeit mit der Familie – was wird davon bleiben? Wohin wollen wir zurück? Wo wünschen wir uns hin?


PERSONA NON GRATA

Österreich, Italien 2023 – Regie, Drehbuch: Antonin Svoboda – Kamera: Mario Minichmayer – Schnitt: Oliver Neumann – Musik: Lisa Montan – Mit: Gerti Drassl, Maya Unger, Katja Lechthaler, Lukas Miko – 92 Minuten  deutsche Originalfassung – Keine Altersfreigabe

Als der Mann der ehemaligen Skirennläuferin Andrea überraschend stirbt, zerfällt das stabile Lebensgefüge. Ganz stimmt es nämlich nicht, was die aus einer Skifahrer-Dynastie stammenden Eltern ihr noch immer vorhalten: „Hingeschmissen hat sie!“ Sie geht in sich, und dann macht sie etwas, das sie noch nie gemacht hat: Sie ruft in der Redaktion einer Tageszeitung an und dann packt sie aus. Ruhig, besonnen und mit großer Präzision schildert sie, wie sie als junge Skifahrerin vergewaltigt wurde, umreißt ein ganzes System von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt.

PERSONA NON GRATA ist tatsächlich ein Heldinnenepos: Nicht die Story einer Verwundeten, sondern von neugewonnener Stärke, von Beherztheit, mit Wärme, tiefer Empathie und auch Humor und nicht zuletzt die Erzählung einer Zeitenwende.


POOR THINGS

Großbritannien, Irland, USA 2023 – Regie: Yorgos Lanthimos – Drehbuch: Tony McNamara – Kamera: Robbie Ryan – Schnitt: Yorgos Mavropsaridis – Musik: Jerskin Fendrix – Mit: Emma Stone, Mark Ruffalo, Willem Dafoe, Ramy Youssef – 141 Minuten OmU (Englisch) / deutsche Synchronfassung – Ab 16 Jahren

Der Sensationsfilm des Jahres erzählt die fantastische Geschichte von Bella Baxter (Emma Stone), einer jungen Frau, die von dem ebenso brillanten wir unorthodoxen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter (Willem Dafoe) von den Toten zurück ins Leben geholt wird. Zusammen mit dem gerissenen Anwalt Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo) bricht sie zu einem rasanten Abenteuer über die Kontinente auf. Auf ihrer Reise befreit sie sich immer mehr von den Zwängen und Vorurteilen ihrer Zeit und beginnt, für Gleichheit und Freiheit einzutreten.

Der griechische Kultregisseur Yorgos Lanthimos schuf eine skurrile, feministische Variation des Frankenstein-Motivs. Großer Gewinner in Venedig, bei den Golden Globes und ein heißer Aspirant für die Oscars© 2024.


GELIEBTE KÖCHIN

Frankreich 2023 – Regie: Tran Anh Hung – Buch: Tran Anh Hung, Marcel Rouff – Mit: Juliette Binoche, Benoît Magimel, Pierre Gagnaire – 135 Minuten OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung – Ab 6 Jahren

Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Seit 20 Jahren arbeitet die außergewöhnliche Köchin Eugénie (Juliette Binoche) für den berühmten Gourmet Dodin (Benoît Magimel). Sie kreiert mit ihm die köstlichsten Gerichte, die selbst die legendärsten Köche der Welt in Staunen versetzen. Aus der gemeinsamen Zeit in der Küche und der Leidenschaft für das Kochen ist über die Jahre weit mehr als nur eine Liebe fürs Essen erwachsen. Doch Eugénie will ihre Freiheit nicht aufgeben und hat keinerlei Absichten Dodin zu heiraten. Also beschließt dieser, etwas zu tun, was er noch nie zuvor getan hat: für sie zu kochen.


ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN

Österreich 2023 – Regie: Josef Hader – Kamera: Carsten Thiele – Schnitt: Roland Stöttinger – Mit: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Robert Stadlober, Thomas Schubert, Thomas Stipsits – 90 Minuten  deutsche Originalfassung – Keine Altersfreigabe

Niederösterreichische Provinz: Endlose Rübenfelder, ein weiter Horizont und ein ewiger Wind. Eine Gegend, in der sich Menschen nicht gut davonlaufen können. Hier trinken die Männer beim Feiern im Wirtshaus gerne einmal auch zwölf Bier – wenn die Frauen fahren. Mittendrin Andrea, die ihre unglückliche Ehe beenden will. Nach einer Geburtstagsfeier läuft ihr der Noch-Ehemann betrunken vors Auto. Im Schock begeht Andrea Fahrerflucht. Und Franz, ein Religionslehrer und trockener Alkoholiker, nimmt zur Überraschung aller die Schuld auf sich …

Josef Hader ist zurück und erzählt eine scharfsinnig beobachtende Analyse einer Dorfgesellschaft und ein Plädoyer gegen jede Landlebensehnsucht.


OLFAS TÖCHTER

Frankreich, Tunesien, Deutschland, Saudi-Arabien 2023 – Regie, Drehbuch: Kaouther Ben Hania – Mit: Hend Sabri, Olfa Hamrouni, Eya Chikahoui – 107 Minuten OmU (Arabisch, Französisch) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

Regisseurin Kaouther Ben Hania verfilmt das Leben der Tunesierin Olfa und ihrer Töchter. Für die zwei abwesenden Töchter, die sie an die Terrororganisation IS verloren hat, setzt sie professionelle Schauspielerinnen ein. Dadurch wird ein außergewöhnlicher Filmmechanismus in Gang gesetzt, der die Geschichte der Familie enthüllt. Ein sensibler und gleichzeitig fesselnder Film, unkonventionell und voller – auch lustiger – Überraschungen. In Cannes mit vier Preisen ausgezeichnet, u.a. als „Bester Dokumentarfilm“.


Donnerstag, 22. Feber, 19.30 Uhr
Mit einer filmhistorischen Einführung von Dr. Günther Clementschitsch von Dante Alighieri Villach.

HÄNDE ÜBER DER STADT – Le mani sulla città

Italien 1963 – Regie: Francesco Rosi – Mit: Rod Steiger, Salvo Randone, Guido Alberti – OmU (Italienisch) 105 Minuten – Ab 12 Jahren

Neapel 1963: Der skrupellose Baulöwe (Rod Steiger) wirtschaftet als Stadtrat von Neapel in seine eigene Tasche. Als ein maroder Altbau neben einer seiner Baustellen einstürzt, lässt ihn die Partei fallen. Aber Nottola findet einen Weg zurück zur Macht …

Der kraftvolle Thriller über Korruption und Machtmissbrauch erhielt 1963 in Venedig den „Goldenen Löwen“ und steht auf der Liste der „100 film italiani da salvare“.