15. bis 21. Oktober

Programmübersicht

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Filmbeschreibungen

AUF ALLES, WAS UNS GLÜCKLICH MACHT
– Gli anni più belli

Italien 2020 – Regie: Gabrielle Muccino
135 Min. OmU (Italienisch) / deutsche Fassung – Ab 12 Jahren

Mit: Pierfrancesco Favino, Micaela Ramazotti, Kim Rossi Stuart, Claudio Santamaria, Nicoletta Romanoff, u. a.
Drehbuch: Gabriele Muccino, Paolo Costella – Musik: Nicola Piovani – Kamera: Eloi Molí – Schnitt: Claudio Di Mauro

Als Kinder sind die vier Freunde Giulio (Pierfrancesco Favino), Gemma (Micaela Ramazzotti), Paolo (Kim Rossi Stuart) und Riccardo (Claudio Santamaria) unzertrennlich. Doch im Laufe ihres Erwachsenenlebens trennen sich die Lebenswege der Freunde – bis das Schicksal sie auf magische Art und Weise wieder zusammenführt.

Ein Film, so richtig zum Träumen! Gabriele Muccino erzählt von Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Schuld und Sehnsucht, also vom Leben an sich. Seine Hauptpersonen sind vier ganz normale Menschen, die er über einen Zeitraum von beinahe 40 Jahren auf ihrer Suche nach dem Glück begleitet. Gabriele Muccino („Zuhause ist es am schönsten“) ist ein wunderbar liebenswertes Filmepos gelungen, noch dazu mit einem hinreißenden Soundtrack – alles in der großen Tradition des italienischen Erzählkinos.


ONLINE FÜR ANFÄNGER – Effacer l‘historique

Frankreich/Belgien 2020 – Regie, Drehbuch: Gustave Kervern, Benoît Delépine
112 Min. OmU (Französisch) / deutsche Fassung – Ab 12 Jahren

Mit: Blanche Gardin, Denis Podalydès, Corinne Masiero, Vincent Lacoste, Benoît Poelvoorde, Michel Houellebecq u. a.
Kamera: Hugues Poulain, Agnès Noden – Schnitt: Stéphane Elmadijan

Marie muss ihr Mobiliar im Internet verkaufen, um über die Runden zu kommen. Nach einer durchzechten Nacht fürchtet sie, dass ein peinliches Sextape von ihr online geht. Bertrands verliebt sich in die Stimme einer Callcenter-Agentin am anderen Ende der Welt und erfüllt ihr jeden noch so absurden Wunsch. Christine gibt sich als Uber-Fahrerin alle Mühe, doch wegen der schlechten Internet-Bewertungen droht ihr erneut die Arbeitslosigkeit. Die drei Nachbarn haben die Fremdbestimmung durch die Übermacht der sozialen Medien satt und beauftragen einen Hacker, ihre Probleme zu lösen.

Herrlich komisch und mit einer großen Portion Menschlichkeit nehmen Benoît Delépine und Gustave Kervern in ihrer Gesellschaftssatire die Absurditäten und Stolperfallen des digitalen Alltags aufs Korn.


SAMSTAG, 16. OKTOBER, 10 UHR
Sondervorstellung anlässlich der Paul Watzlawick Tage (14.-17.20.2021)
anschließend Publikumsgespräch mit dem Regisseur und Autor Erwin Wagenhofer
Eintritt: freiwillige Spende

BUT BEAUTIFUL – Nichts existiert unabhängig

Deutschland/Österreich 2019 – Regie, Kamera: Erwin Wagenhofer
116 Min. OmU (Englisch, Hindi, Spanisch) – jugendfrei


Mit: Kenny Werner, Barbara Graf, Erich Graf, Shahnaz Banu, u. a. 
Schnitt: Erwin Wagenhofer, Jamin Benazzouz, Monika Schindler

Frauen ohne Schulbildung, die Solaranlagen für Dörfer auf der ganzen Welt bauen. Permakultur-Visionäre auf La Palma, ein junges Jazztrio, ein etablierter Pianist, eine beseelte kolumbianische Sängerin, die uns den Klang der Schönheit vermitteln. In seinem neuesten Film BUT BEAUTIFUL sucht der renommierte und vielfach ausgezeichnete österreichische Filmemacher Erwin Wagenhofer („We Feed The World“, „Let’s Make Money“, „Alphabet“), das Schöne und Gute und zeigt Menschen, die ganz neue Wege beschreiten.


MARKO FEINGOLD – ein jüdisches Leben

Österreich 2020 – Regie: Christian Krönes, Florian Weigensamer, Christian Kermer, Roland Schrotthofer
114 Min. deutsche Originalfassung – Ab 10 Jahren
Prädikat: Besonders wertvoll

Mit: Marko Feingold
Drehbuch: Florian Weigensamer, Christian Krönes, Roland  Schrotthofer – Kamera, Schnitt: Christian Kermer

Marko Feingold, geboren 1913, wuchs in der Wiener Leopoldstadt auf. Nach einer Lehre tingelte er mit seinem Bruder Ernst als Vertreter durch Italien. 1938 wurde er anlässlich eines Aufenthalts in Wien kurz nach dem Anschluss Österreichs von den Nazis verhaftet. Er überlebte die KZ Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald, wo er bis zur Befreiung 1945 interniert war. Nach dem Krieg wurde er zum Fluchthelfer für zehntausende ehemalige KZ Gefangene, die er von Österreich über die Alpen nach Italien und weiter nach Palästina schleuste. Er ist der älteste Jude Österreichs, Präsident der Jüdischen Kultusgemeinde der Stadt Salzburg und bezeichnet sich selbst als nicht besonders religiös.

„Ein jüdisches Leben“ portraitiert einen der letzten Zeitzeugen des Holocaust. Durch diesen Film soll Marko Feingolds Geschichte als unvergängliches Dokument erhalten bleiben. Zugleich werden auch aktuelle Entwicklungen beleuchtet und zeitlose Fragen aufgeworfen: Fragen zur menschlichen Natur – Moral, Verantwortung, zur Würde des Menschen – und deren Grenzen. Nach „Ein Deutsches Leben“ der Geschichte von Joseph Goebbels Sekretärin, ebenfalls unter Mitwirkung des aus Feldkirchen stammenden Regisseurs und Produzenten Christian Krönes,  ein Perspektivwechsel, der einen ganz anderen Blick aufs 20. Jahrhundert zeigt – und doch unerwartete Parallelen zu Tage fördert.


PAOLO CONTE – Via con me

Italien 2020 – Regie, Drehbuch: Giorgio Verdelli
100 Min. Originalfassung (Italienisch) – Alter: k. A.

Mit: Paolo Conte, Roberto Benigni, Vinicio Capossela, Caterina Caselli, Francesco De Gregori, Jovanotti, Jane Birkin u. a.
Kamera: Federico Annicchiarico – Schnitt: Emiliano Portone, Matteo Bugliarello
– Musik: Paolo Conte

Paolo Conte – Anwalt, Pianist, Komponist, Sänger, Poet. Aus klug montierten Gesprächen mit Conte, seinen WeggefährtInnen, mit BewunderInnen und FreundInnen, Archivaufnahmen und Live-Mitschnitten diverser Konzerte der letzten dreißig Jahre schuf Regisseur Giorgio Verdelli ein hinreißendes Porträt des vielseitigen und einflussreichen Musikers. Isabella Rossellini bringt Contes Kunst auf den Punkt: Er strahlt jene Leichtigkeit aus, die die harte Arbeit dahinter vergessen lässt. Oder, wie ein überschwänglicher Roberto Benigni konstatiert: Paolo Conte ist ein Fürst, der seit Jahrzehnten nicht nur sein Publikum, sondern auch seine KollegInnen begeistert. Man muss kein Paolo-Conte-Fan sein, um diesen distinguierten älteren Herren mit der Reibeisenstimme zu mögen, so wie man auch kein Jazz-Fan sein muss, um Contes Musik und die mitreißende Interpretation durch seine Band zu genießen. Wer Augen und Ohren öffnet, wird einen Meister seines Faches kennen- und lieben lernen. Und wird vielleicht mit Wehmut feststellen, dass mit Paolo Conte einer der letzten Vertreter der Cantautori am Werke ist.
Giorgio Verdelli gelingt das Kunststück, diesen fast zeitlosen Künstler über seine Musik so zu zeichnen, dass man ihm nahe kommt, ohne ihm als Person zu nahe zu rücken.