Juli 2022

Kinoprogramm

Filmbeschreibungen

GESCHICHTEN VOM FRANZ

Österreich, Deutschland 2022 – Regie: Johannes Schmid – Kamera: Matthias Grunsky – Autor: Sarah Wassermair – Musik: Toni Martin Dobrzanski – Mit: Jossi Jantschitsch, Nora Reidinger, Leo Wacha, Ursula Strauss, Simon Schwarz, Maria Bill – 78 Minuten deutsche Originalfassung – jugendfrei

Franz Fröstl ist neun Jahre alt, geht in Wien in die Schule und er weiß: Leicht hat man es nicht als Kind. Erstens ist er kleiner als die anderen Kinder. Und zweitens wird seine Stimme ganz hoch und piepsig, wenn er sich aufregt. Zu den Coolen von der Schule gehört man so definitiv nicht. Das muss man auch gar nicht, sagen Mama (Ursula Strauss) und Papa (Simon Schwarz). Aber haben Eltern eine Ahnung, wie es so ist, in der Klasse ununterbrochen gehänselt zu werden? Wenn es einem vorm strengen Lehrer Zickzack (Rainer Egger) die Stimme verschlägt? Aber manchmal muss man sich eben selbst zu helfen wissen. Als Franz im Internet das 10-Schritte-Programm von Influencer Hank Haberer entdeckt, scheint die Lösung gefunden: Man muss nur trainiert sein, weniger lieb, sein Ding durchziehen, und schon wird man ein echter Kerl!

Der zeitlose Kinderbuchklassiker von Christine Nöstlinger in einer modernen Kinoadaption, ein Leinwandabenteuer für die ganze Familie.


THE PRINCESS

Großbritannien 2022 – Regie, Drehbuch: Ed Perkins – Schnitt: Jinx Godfrey, Daniel Lapira – Filmmusik: Martin Phipps –  106 Min. OmU (Englisch) – Alter: k. A.

In der ersten Kino-Dokumentation über das tragische Leben der Prinzessin von Wales nimmt uns der Oscar®-nominierte Regisseur Ed Perkins mit auf eine Zeitreise und lässt uns an Lady Dianas Leben, Vermächtnis und ihrem tragischen Tod aus einer völlig neuartigen Perspektive teilhaben: Durch die ausschließliche Verwendung von zeitgenössischem Archivmaterial spricht die Geschichte für sich selbst und ermöglicht uns einen sehr direkten, unvoreingenommenen und persönlichen Zugang zu der wohl meist fotografierten Person aller Zeiten. Die kompromisslose Montage zeichnet ein überraschendes und überwältigendes Bild einer Frau, die heute aktueller und moderner denn je erscheint. Produziert wurde THE PRINCESS von den Oscar®-Preisträgern Simon Chinn und Jonathan Chinn („Searching For Sugar Man“).


FRANCE

Frankreich/Deutschland/Italien/Belgien 2021 – Regie, Drehbuch: Bruno Dumont – Kamera: David Chambille – Schnitt: Nicolas Bier – Musik: Christophe – Mit: Léa Seydoux, Blanche Gardin, Benjamin Biolay, Emanuele Arioli – 133 Minuten OmU (Französisch) / deutsche Fassung – Alter: k. A.

Starjournalistin France de Meurs ist schwerbeschäftigt mit ihrem Leben als Talkshow-Moderatorin, Kriegsreporterin, Mutter und Ehefrau. Nach einem Autounfall, bei dem sie einen Rollerfahrer verletzt, gerät ihre wohlgeordnete Welt außer Kontrolle. France kämpft gegen die Abwärtsspirale an, aber ihre absurden Versuche enden damit, dass sie fast alles verliert. Aber France de Meurs ist nicht umsonst France de Meurs. Sie fängt ganz von vorne an – diesmal mit viel Ironie und einem Augenzwinkern.
Léa Seydoux beweist in dieser geistreich-pointierten Komödie des preisgekrönten Regisseurs Bruno Dumont erneut, dass sie viel mehr kann, als das Bond-Girl an der Seite eines starken Mannes zu sein. Ihre France de Meurs ist eine moderne Frau und eine Kämpferin, die sich nicht vom Leben unterkriegen lässt, sondern selbstbewusst und mit Charme allen Schwierigkeiten entgegentritt.


SUPEREROI – Una storia d`amore

Italien 2021 – Regie: Paolo Genovese – Drehbuch: Paolo Genovese, Rolando Ravello, Paolo Costella – Kamera: Fabrizio Lucci – Schnitt: Consuelo Catucci – Musik: Maurizio Filardo – Mit: Jasmine Trinca, Alessandro Borghi, Greta Scarano, Vinicio Marchioni – 126 Min. OmU (Italienisch) – Alter: k. A.

Der Film erzählt die Liebesgeschichte von Anna, einer Comic-Zeichnerin, die ihre Freiheit nicht aufgeben will und Marco, einem Physiklehrer zwischen Machismo und Zerbrechlichkeit. Sie, dynamisch, impulsiv, er, glaubt daran, dass es für jedes menschliche Verhalten eine logische Erklärung gibt. Sie begegnen sich zum ersten Mal, als sie zufällig unter demselben Dach Schutz vor dem Regen suchen. Man trifft sich wieder, landet miteinander im Bett, geht wieder auseinander. Aber es ist offenbar ihr Schicksal, dass sie miteinander sein sollen.
Neben der Liebesgeschichte ist die Zeit der eigentliche Hauptdarsteller des Films, der 20 Jahre ihres Lebens umfasst, getragen von einer wunderschönen Tonspur mit Songs wie „Born to be Alive” von Patrick Hernandez, „Sei bellissima” von Loredana Bertè und natürlich der letzten Single „Supereroi” von Ultimo, die dem Film den Titel gibt.


DARK GLASSES – Occhiali neri

Frankreich, Italien 2022 – Regie: Dario Argento – Autor: Franco Ferrini, Dario Argento – Kamera: Matteo Cocco – Schnitt: FLORA VOLPELIÈRE – Musik: ARNAUD REBOTINI – Mit: Ilenia Pastorelli, Asia Argento,  Xinyu Zhang u. a. – 90 Minuten OmU (Italienisch) – Ab 16 Jahren

Schrecken macht sich breit, als eine brutale Mordserie das sommerliche Rom in Atem hält: Ein bestialischer Killer hat es auf Edelprostituierte abgesehen, die er mit einer Cellosaite stranguliert. Als die Sexarbeiterin Diana in sein Visier gerät, überschlagen sich die Ereignisse. Bei dem verzweifelten Versuch dem Mörder zu entkommen, gerät sie in einen schweren Verkehrsunfall, bei dem sie ihr Augenlicht verliert. Außer ihr überlebt lediglich der junge Chin, dessen Eltern bei dem Unfall sterben. Während Diana sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt, stellt ihr der Killer weiter nach …
Wenn das Filmstudio einen Horrorfilm zeigt, dann wohl nur vom italienischen Kultregisseur Dario Argento. Zehn Jahre nach seinem letzten Film liefert er mit DARK GLASSES einen blutigen Horrorthriller ganz im Stile seiner alten Giallo-Meisterwerke.


SOLO

Österreich, Tschechien, Argentinien, Frankreich 2019 – Regie, Drehbuch: Artemio Benki – Kamera: Diego Mendizabal – Schnitt: Jeanne Oberson, Valeria Racioppi – Mit: Martín Aníbal Perino, Federico Daniel Bustos, Luis Roberto Duarte, Soledad Madarieta – 84 Min. OmU (Spanisch) – Alter: k. A.

Der junge argentinische Pianist und Komponist Martín ist seit seinem Kollaps vor vier Jahren Patient von „El Borda“, der größten und bekanntesten, aber auch umstrittensten psychiatrischen Klinik Lateinamerikas. Das ehemalige Wunderkind versucht nun, seine diagnostizierte Schizophrenie zu überwinden und außerhalb der Anstalt vor allem auf den großen Konzertbühnen wieder ins Leben zurückzukehren, während er gleichzeitig an seiner neuen Komposition „EnferMaria“ arbeitet.

SOLO erzählt die einzigartige und doch universelle Geschichte eines von Perfektion und Kreativität getriebenen Menschen, der seine Kraft aus seiner eigenen Zerbrechlichkeit schöpft.


ROBUSTE

Frankreich 2021 – Regie, Drehbuch: Constance Meyer – Kamera: Simon Beaufils – Schnitt: Anita Roth – Filmmusik: Babxv – Mit: Gérard Depardieu, Déborah Lukumuena, Lucas Mortier  – 95 Min. OmU (Französisch) – Alter: k. A.

Seit eh und je ist das Mittelmeer einer der wichtigsten Dreh- und Angelpunkte der Welt. Es Aïssa, eine junge Ringerin, ist für wenige Wochen die Sicherheitsbeauftragte von Georges. Der berühmte Filmstar ist etwas abgeschlagen und resigniert. Zwischen der pragmatischen Leibwächterin und dem desillusionierten Star entwickelt sich eine besondere Beziehung.
Lukumuena, ein großes Talent, gerade eben zum neuen Gesicht des Französischen Kinos erkoren, fasziniert mit ihrem spielerischen Durchsetzungsvermögen, und lässt sich nie von ihrem großen Kinopartner vereinnahmen. Depardieu brilliert mit einer lustvollen Persiflage seiner selbst als unausstehlichem und ungeduldigem Narren. ROBUSTE ist eine humorvolle Beobachtung über Freundschaft, Toleranz und Vergebung.


CORSAGE

 Österreich, Luxemburg, Deutschland, Frankreich 2022 – Regie, Drehbuch: Marie Kreutzer – Kamera: Judith Kaufmann – Musik: Camille – Mit: Vicky Krieps, Katharina Lorenz, Jeanne Werner, Florian Teichtmeister, Manuel Rubey, Aaron Friesz – 113 Min. deutsche Originalfassung – Alter: k. A.

Weihnachten 1877: Es ist der 40. Geburtstag von Kaiserin Elisabeth von Österreich. In ihrer Rolle als Repräsentantin an der Seite ihres Mannes Kaiser Franz Joseph darf sie keine Meinungen äußern, sondern muss für immer die schöne junge Kaiserin bleiben. Um dieser Erwartung zu entsprechen, hält sie an einem rigiden Plan aus Hungern, Sport, Frisieren und täglichen Messungen der Taille fest. Doch Elisabeth ist eine wissbegierige und lebenshungrige Frau, deren Widerstand gegen das überlebensgroße Bild ihrer selbst wächst und die nicht länger in einem höfischen Korsett leben will.

Mit CORSAGE gelingt der Wiener Regisseurin und Drehbuchautorin Marie Kreutzer („Was hat uns bloß so ruiniert“, „Gruber geht“) die Neuerfindung der „Sisi“. Angelehnt an der historisch gut dokumentierten Biografie der berühmten Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn entblättert die Filmemacherin Schicht um Schicht den fragilen Seelenzustand der Monarchin und schenkt ihr das Narrativ einer furchtlosen, radikalen Frau.


MONSIEUR CLAUDE UND SEIN GROßES FEST – Quest-ce quon a tous fait au Bon Dieu?

Frankreich 2021 – Regie: Philippe de Chauveron – Drehbuch: Guy Laurent, Philippe de Chauveron – Kamera: Christian Abomnes – Mit: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittan, Elodie Fontan – 98 Minuten OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung – jugendfrei

Monsieur Claudes Spaziergänge durch sein Heimatstädtchen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Er und seine Frau Marie sind seit den multikulturellen Hochzeiten ihrer vier Töchter zwar gestählte Profis im Anzapfen tiefster Toleranzreserven, doch die sind allmählich aufgebraucht. Denn die ungeliebten Schwiegersöhne sind jetzt auch noch ihre Nachbarn! Indes fragt sich Marie, wie es eigentlich um ihre Ehe bestellt ist. Denn ihr 40. Hochzeitstag steht bevor, und auch die reife Liebe will beschworen sein. Claude verspricht ein romantisches Abendessen à la française und ahnt nicht, dass die Töchter still und heimlich sein persönliches Armageddon planen: eine Familienfeier mit allen Schwiegereltern aus der ganzen Welt.

Monsieur Claude, der Meister der formvollendeten Zerknirschung, ist zurück! Christian Clavier brilliert in seinem langerwarteten neuen Leinwandabenteuer. Ein Fest der Situationskomik, voller Esprit und Dialogwitz, eine Kinokomödie, wie sie sein muss – mitreißend, sympathisch und vor allem extrem witzig.