März 2023

Kinoprogramm

Filmbeschreibungen

GRIECHENLAND

Österreich 2022 – Regie: Claudia Jüptner-Jonstorff, Eva Spreitzhofer – Mit: Thomas Stipits, Claudia Kottal, Katharina Straßer, Erwin Steinhauer, Andreas Vitasek – 100 Min. Originalfassung (deutsch) – keine Altersangabe

Sieger sehen anders aus! Der Hotelerbe Johannes müht sich vergeblich, den Ansprüchen seiner dominanten Mutter, seines geschäftstüchtigen Vaters und seiner selbstbewussten Verlobten gerecht zu werden. Aber es mangelt ihm an Entschlusskraft wie an Geschäftssinn. Als Versager abgestempelt und bis zur Selbstaufgabe konfliktscheu, gleicht er eher einem geprügelten Hund als jenem Erfolgsmenschen, den alle aus ihm machen wollen.

Das Schwermütige und das Komische liegen eng beieinander. Dass wir dessen Schicksal mit so viel Sympathie und Wärme verfolgen, ist das Verdienst von Thomas Stipsits, der als Charakterdarsteller von Format brilliert – unterstützt von einem spielfreudigen Ensemble und stimmungsvoll in Szene gesetzt im Blau der Ägäis.


DREI WINTER – Drii Winter

Deutschland, Schweiz 2022 – Regie, Drehbuch: Michael Koch – Kamera: Armin Dierolf – Musik: Tobias Koch, Jannik Giger – Mit: Michèle Brand, Simon Wisler u. a. – 136 Min. OmU (schwyzerdütsch) – keine Altersangabe

In einem entlegenen Schweizer Alpendorf greift der zugezogene Marco dem Bergbauern Alois unter die Arme, auch beim Stammtisch lernt man den stämmigen Eisteetrinker langsam schätzen. Anna wiederum kommt ursprünglich aus dem Dorf, ihre Tochter stammt aus einer früheren Beziehung. Dass die neue Liaison mit Marco klappen wird, bezweifeln so manche. Marco und Anna nicht, sie heiraten. In Michael Kochs beeindruckendem zweiten Spielfilm kommen eine menschliche Tragödie und die epische Natur der Schweizer Bergwelt auf einzigartige Weise zusammen.


Sterne unter der Stadt

Österreich 2022  – Regie, Drehbuch: Chris Raiber – Kamera: Mario Minichmayr – Schnitt: Cordula Werner – Musik: Karwan Marouf – Mit: Thomas Prenn, Verena Altenberger, Margarethe Tiesel, Harald Windisch – 90 Minuten Originalfassung (deutsch) – Ab 10 Jahren

Der neunjährige Alexander wächst in einem kleinen Haus, mit kleinem Garten, bei seiner liebevollen Großmutter auf. Sie lehrt ihn Revolverhelden-Zitate, Opernarien zu dirigieren und die Lufttemperatur zu erfühlen. An seinem zehnten Geburtstag verspricht er ihr, sich niemals zu verlieben. Und hat er sich zweimal erfolgreich gegen die Liebe gewehrt, stürzt ihn sein Versprechen – als er auf die bildschöne Caro trifft – in eine bittersüße Welt, die an die „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und „Delicatessen“ erinnert.


AKROPOLIS BONJOUR – On sourit pour la photo 

Frankreich 2022 – Regie, Drehbuch: François Uzan – Kamera: Philippe Guilbert – Mit: Jacques Gamblin, Pascale Arbillot, Pablo Pauly, Agnès Hurstel – 95 Minuten OmU (französisch) / deutsche Fassung

Ein französischer Pensionist und seine Familie unternehmen einen sentimentalen Ferientrip nach Griechenland, um an einen glücklichen Sommerurlaub im Jahre 1998 anzuknüpfen. Insgeheim will der Mann jedoch seine scheidungswillige Ehefrau auf dieser Reise wieder zurückerobern. Eine witzige, liebenswerte, sonnige Gute-Laune-Komödie. (Text nach volkskino.net)


Sonntag, 5. März, 18 Uhr
FILM UND GESPRÄCH: „Jugend & Sport: der Traum von der Spitze“

Wir freuen uns auf:

  • Bernhard Braunstein (Regisseur)
  • Martin Koch (ehem. Skispringer und Stamser)
  • Dieter Mörtl (Präsident LSV Kärnten)

Bitte um rechtzeitige Reservierung von Karten direkt bei der Kassa im Stadtkino; auch telefonisch täglich ab 17.30 Uhr: 0 42 42 / 27 000

STAMS – Österreichs Kaderschmiede

Österreich 2023 – Regie: Bernhard Braunstein – Drehbuch: Bernhard Braunstein, Lixi Frank – Kamera: Serafin Spitzer – Schnitt: Roland Stöttinger – 97 Min. Originalfassung (deutsch) – jugendfrei

Das Schigymnasium Stams ist die Wintersport-Kaderschmiede des Alpenraums und eines der erfolgreichsten Ski-Internate der Welt. Wer hierherkommt, tut dies nicht aus bloßer Liebe zum Sport – sondern kommt, um zu den Besten zu gehören.

Regisseur Bernhard Braunstein („Atelier des Conversation“) blickt ein Jahr lang hinter die Kulissen von Stams und zeigt den penibel getakteten Alltag aus hartem Training, Unterricht, spärlicher Freizeit und Internatsleben. Mit enormer Disziplin und eisernem Willen bringen sich die Jugendlichen immer wieder an ihre körperlichen sowie mentalen Grenzen: Was verlangt es den Jugendlichen ab, sich mit bedingungslosem Einsatz auf ihre sportlichen Ziele einzuschwören? Wie gehen sie mit dem ständigen Leistungs- und Erfolgsdruck um?


Der Eintritt ist frei!

9. März, 18 Uhr: BRAINWASHED – Sex – Camera – Power
USA 2022 – Regie: Nina Menkes – 107 Min. OmU (englisch)

In vielen Filmen, die als Meisterwerke gelten, steckt eine filmische Grammatik, die systematisch Frauen* objektiviert. Wie hängen Filmsprache, sexuelle Belästigung und Diskriminierung zusammen? 

Vor Beginn des Films stellen sich Vertreter:innen von Gewaltpräventionseinrichtungen und ihre Arbeit vor sowie Infomaterialien zur Verfügung.

10. März, 18 Uhr: ROSY – Aufgeben gilt nicht
Frankreich 2021 – Regie: Marine Barnérias – 87 Min. OmU (französisch) 

Die Geschichte einer jungen Frau, die lernt, ihr ungewöhnliches Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, zeigt, dass selbst in schwierigen Zeiten alles möglich ist.

11. März, 18 Uhr: Maria träumt – oder: Die Kunst des Neuanfangs
Frankreich 2022 – Regie: Lauriane Escaffre, Yvo Muller – 93 Min. deutsche Fassung

Eine berührende französische Feelgood-Komödie über Sehnsüchte, geheime Leidenschaften und neue Anfänge.


IM WESTEN NICHTS NEUES

Deutschland 2021 – Regie: Edward Berger – Drehbuch: Ian Stokell, Lesley Paterson, Edward Berger nach Erich Maria Remarque – Kamera: James Friend – Musik: Volker Bertelmann – Mit: Felix Kammerer, Albrecht Schuch, Aaron Hilmer, Moritz Klaus, Daniel Brühl – 147 Min. Originalfassung (deutsch) – Ab 16 Jahren

IM WESTEN NICHTS NEUES erzählt die ergreifende Geschichte eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Paul und seine Kameraden erleben am eigenen Leib wie sich die anfängliche Kriegseuphorie in Schrecken, Leid und Angst umkehrt, während sie in den Schützengräben verzweifelt um ihr Leben kämpfen.

Die Neuverfilmung des Literaturklassikers ist ein konsequent harter und ehrlicher Film. Mit 9 Nominierungen ist es unser Tipp für einen der großen Gewinner der Oscars© 2023.


DIE EICHE – Mein Zuhause
– Le Chêne

Frankreich 2021 – Regie: Michel Seydoux, Laurent Charbonnier – Kamera: Mathieu Giombini – Schnitt: Sylvie Lager – Musik: Cyrille Aufort – Ton: Martine Todisco, Samy Bardet , Philippe Penot, Marc Doisne – 80 Minuten (ohne Dialog) – jugendfrei

„Für manche Menschen ist ein Baum etwas so unglaublich Schönes, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Für andere ist es nur ein grünes Ding, das im Weg steht.” – William Blake.

Das Rauschen der Blätter, das Knacken der Äste, ein lebhafter Soundtrack und eine fantasievolle Montage erschaffen ein Werk, das den Blick auf diesen Lebensraum direkt vor unserer Haustür dauerhaft verändern wird.Helene Wittmann entledigt sich der klassischen filmischen Erzählung und dennoch ist es eine cineastische Vermessung des Mediterranen und des Materiellen schlechthin. Darüberhinaus versteht sich der Film als eine Einladung mitzukommen – ohne jeden Schritt zu hinterfragen.


SAINT OMER

Frankreich 2022 – Regie: Alice Diop – Drehbuch: Alice Diop, Amrita David, Marie NDiaye – Kamera: Claire Mathon – Schnitt: Amrita David – Mit: Kayije Kagame, Guslagie Malanda, Valérie Dréville, Aurélia Petit – 122 Minuten OmU (französisch) / deutsche Synchronfassung – keine Altersangabe

Das Unfassbare passiert: Laurence Coly, eine junge Frau aus dem Senegal, legt ihr 15 Monate altes Baby ins Meer. Der Säugling stirbt. In der nordfranzösischen Stadt Saint Omer soll Coly der Prozess gemacht werden. Im Gerichtssaal sitzt auch eine andere junge Frau: Rama. Sie identifiziert sich mit der Angeklagten und will eine Reportage über den Prozess schreiben. Das Verfahren beginnt, und nach den ersten Aussagen wird klar, dass nichts klar ist. Wer sitzt hier wirklich auf der Anklagebank? Und wie schnell fällen wir ein Urteil im Angesicht unvorstellbarer Taten?

Inspiriert von einer wahren Begebenheit erzählt die vielfach ausgezeichnete Filmemacherin Alice Diop von Brüchen in weiblichen Biografien. Ein packender, intelligenter Film über universelle Fragen, ausgezeichnet beim Filmfestival Venedig mit dem Großen Preis der Jury.


TAGEBUCH EINER PARISER AFFÄRE
– Chronique d’une liaison passagère

Frankreich 2022 – Regie: Emmanuel Mouret – Drehbuch: Pierre Giraud, Emmanuel Mouret – Kamera: Laurent Desmet – Mit: Sandrine Kiberlain, Vincent Macaigne – 100 Minuten OmU (französisch) / deutsche Synchronfassung – keine Altersangabe

Leidenschaft ist überbewertet – und hat mit Liebe erst recht nichts zu tun! Zumindest Charlotte sieht das so, guter Sex ist schließlich auch ohne Gefühle möglich. Dementsprechend endet das erste Date mit dem verheirateten Familienvater Simon bei ihr im Schlafzimmer. Der ist völlig baff. In 20 Jahren Ehe hat er sich zwar oft unverbindliche Affären ersehnt, aber nie die richtige Frau dafür getroffen – bis jetzt. … 

Über die Kunst des Seitensprungs, das Ende der Leidenschaft und die wahre Dramaturgie der Liebe: Regisseur Emmanuel Mouret präsentiert mit TAGEBUCH EINER PARISER AFFÄRE eine Sprache der Liebe, wie sie witziger, romantischer und verspielter nicht sein könnte. Versehen mit kunstvoller Situationskomik und geschmückt in den schönsten Farben des Frühlings: der klügste und schönste Liebesfilm seit langem.


SICK OF MYSELF – Syk pike

Norwegen, Schweden 2022 – Regie, Drehbuch, Schnitt: Kristorfer Borgli – Kamera: Benjamin Loeb – Mit: Kristine Kujath Thorp, Eirik Sæther, Anders Danielsen Lie – 95 Minuten OmU (norwegisch) / deutsche Synchronfassung –  keine Altersangabe

Signe und Thomas führen eine Beziehung, in der einer immer versucht, den anderen zu übertrumpfen. Dass Thomas mit seiner Kunst plötzlich tatsächlich erfolgreich wird, passt Signe gar nicht. Doch sie findet schnell eine Lösung für ihr Problem: Dubiose russische Pillen, die als Nebenwirkung seltsame Hautirritationen auslösen. Die Unwissende mimend, mit Geschwüren am ganzen Körper übersät, wird sie mit Mitleid überhäuft, in allen Medien wird von ihrer mysteriösen Krankheit berichtet. Aber dann artet alles aus und die Geschichte nimmt einen immer böseren Verlauf.

Das Regiedebüt von Kristoffer Borgli ist eine „Non-Rom-Com“, ganz im Stil von Giorgos Lanthimos oder Ruben Östlund, die mit einer guten Portion schwarzen Humors die Abgründe der Gesellschaft aufzeigt.


Das Frauenbüro der Stadt Villach lädt ein:
Mittwoch, 15. März, 18 Uhr
FILM+GESPRÄCH mit Regisseurin Regisseurin Ayla Yildiz

Eintritt frei, Kartenreservierung: frauen@villach.at, Tel.: 0 42 42 / 205 3113

ME TIME
– Über kinderfreies Leben und Erwartungen an Mütter

Deutschland 2022 – Regie: Ayla Yildiz – 86 Minuten OmU (mehrsprachig) – keine Altersangabe

In diesem Dokumentarfilm erzählen 6 Protagonist:innen ihre persönlichen Erfahrungen von Schwangerschaftsabbruch und Sterilisation, von ungeplanter Schwangerschaft zur glücklichen Mutter und umgekehrt vom gewollten Kind zu „Regretting Motherhood“.  Offen und humorvoll werden über Tabu-Themen gesprochen, provokative Fragen beantwortet und Denkmuster über das Kinderkriegen hinterfragt.


In Kooperation mit dem K3 Film Festival
Freitag, 17. März, 18.45 Uhr

FILM+GESPRÄCH mit Regisseurin Anna Sandrini 

AVENÂL

Italien 2022 – Regie: Drehbuch: Anna Sandrini – Kamera: Anna Sandrini, Paolo Muran – Musik: Alessio Sorato, Luca Tolazzi – Ton: Erick Szcurek – 60 Min. OmU (italienisch, furlanisch) – keine Altersangabe

Versteckt in den Wäldern der Julischen Alpen ist Cave del Predil (deutsch: Raibl) heute das Gespenst dessen, was einst ein Ort des Fortschritts und der Avantgarde war. In den Bergwerksstollen hallt noch immer das Echo der harten Arbeit nach und die Anekdoten der Zeitzeugen halten die Spuren der Vergangenheit lebendig. Von der Politik im Stich gelassen, träumt Cave del Predil noch immer von einer besseren Zukunft …

Die aus Tarvis stammende Regisseurin Anna Sandrini präsentiert einen informativen, berührenden Dokumentarfilm über einen Ort in unmittelbarer Nähe, der seine beste Zeit hinter sich gelassen hat.