März 2024

Kinoprogramm

Filmbeschreibungen


GELIEBTE KÖCHIN

Frankreich 2023 – Regie: Tran Anh Hung – Buch: Tran Anh Hung, Marcel Rouff – Mit: Juliette Binoche, Benoît Magimel, Pierre Gagnaire – 135 Minuten OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung – Ab 6 Jahren

Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Seit 20 Jahren arbeitet die außergewöhnliche Köchin Eugénie (Juliette Binoche) für den berühmten Gourmet Dodin (Benoît Magimel). Sie kreiert mit ihm die köstlichsten Gerichte, die selbst die legendärsten Köche der Welt in Staunen versetzen. Aus der gemeinsamen Zeit in der Küche und der Leidenschaft für das Kochen ist über die Jahre weit mehr als nur eine Liebe fürs Essen erwachsen. Doch Eugénie will ihre Freiheit nicht aufgeben und hat keinerlei Absichten Dodin zu heiraten. Also beschließt dieser, etwas zu tun, was er noch nie zuvor getan hat: für sie zu kochen.


ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN

Österreich 2023 – Regie: Josef Hader – Kamera: Carsten Thiele – Schnitt: Roland Stöttinger – Mit: Birgit Minichmayr, Josef Hader, Robert Stadlober, Thomas Schubert, Thomas Stipsits – 90 Minuten  deutsche Originalfassung – Keine Altersfreigabe

Niederösterreichische Provinz: Endlose Rübenfelder, ein weiter Horizont und ein ewiger Wind. Eine Gegend, in der sich Menschen nicht gut davonlaufen können. Hier trinken die Männer beim Feiern im Wirtshaus gerne einmal auch zwölf Bier – wenn die Frauen fahren. Mittendrin Andrea, die ihre unglückliche Ehe beenden will. Nach einer Geburtstagsfeier läuft ihr der Noch-Ehemann betrunken vors Auto. Im Schock begeht Andrea Fahrerflucht. Und Franz, ein Religionslehrer und trockener Alkoholiker, nimmt zur Überraschung aller die Schuld auf sich …

Josef Hader ist zurück und erzählt eine scharfsinnig beobachtende Analyse einer Dorfgesellschaft und ein Plädoyer gegen jede Landlebensehnsucht.


SLOW

Litauen, Spanien, Schweden 2023 – Regie, Drehbuch: Marija Kavtaradze – Kamera: Laurynas Bareiša – Mit: Greta Grinevičiūtė, Kęstutis Cicėnas – 108 Minuten OmU (Litauisch, Englisch) – Keine Altersfreigabe

Die zeitgenössische Tänzerin Elena und der Gebärdensprachdolmetscher Dovydas lernen sich bei einem Tanzkurs kennen. Vom ersten Moment an herrscht eine starke Anziehungskraft zwischen den beiden. Nachdem sich bald eine innige Beziehung etabliert, begeben sich Elena und Dovydas auf die Suche nach einer Form von Intimität, die für beide lebbar ist. Denn Dovydas ist asexuell …

Der Litauerin Marija Kavtaradze gelingt ein bewundernswerter Liebesfilm und erkundet vorsichtig Asexualität und Körperlichkeit. 


DES TEUFELS BAD

Österreich, Deutschland 2024 – Regie, Buch: Veronika Franz, Severin Fiala – Kamera: Martin Gschlacht – Schnitt: Michael Palm – Musik: Soap&Skin/Anja Plaschg – Mit: Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter – 121 Min. deutsche Originalfassung – Ab 16 Jahren

Oberösterreich im Jahr 1750: Eine Hingerichtete wird auf einem Hügel zur Schau gestellt. Die tiefreligiöse und hochsensible Agnes betrachtet die tote Frau mit Mitleid. Auch mit Sehnsucht, denn sie fühlt sich fremd in der gefühlskalten Welt ihres Mannes Wolf, in die sie frisch eingeheiratet hat. Ein Gewaltakt scheint ihr bald der einzige Ausweg.

Veronika Franz und Severin Fiala (Produktion: Ulrich Seidl) entwerfen ein abgründiges Psychogramm einer Frau, mit Fleisch und Knochen, Sehnen und Seele gespielt von Anja Plaschg, die als Soap&Skin zudem die Filmmusik komponiert hat.


Sonntag, 3. März, 17 Uhr
FILM+GESPRÄCH: Manuel Duda (samt Familie), Simone Schönett

RUÄCH – Eine Reise ins jenische Europas

Schweiz 2023 – Regie: Andreas Müller, Simon Guy Fässler – Buch: Andreas Müller, Simon Guy Fässler, Marcel Bächtiger – Kamera: Simon Guy Fässler – Mit: Manuel Duda (samt Familie), Simone Schönett u. a. – 111 Minuten OmU (mehrsprachig) – Keine Altersfreigabe

Eingeladen von einem geheimnisvollen Freund, begibt sich ein Filmteam auf eine Reise durch ein verborgenes jenisches Europa, das sich von staubigen Vororten Savoyens bis in die Wälder Kärntens erstreckt. Erzählt von jungen und alten Stimmen, entfaltet sich ein kaleidoskopisches Panorama jenischen Lebens. Ein unsichtbares Band verbindet diese Menschen: Es sind die tiefen Wunden der Vergangenheit, aber auch ihre Liebe zur Freiheit.


ERWARTE NICHT ZU VIEL VOM ENDE DER WELT
– Nu astepta prea mult de la sfârsitul lumii

Rumänien, Frankreich, Luxemburg, Korea 2023 – Regie, Drehbuch: Radu Jude – Mit: Ilinca Manolache, Ovidiu Pîrşan, Dorina Lazar, Nina Hoss – 163 Minuten OmU (Rumänisch, Deutsch, Englisch, …) – Keine Altersfreigabe

Angela, eine Produktionsassistentin, reist durch die Stadt Bukarest, um im Auftrag eines multinationalen Unternehmens einen Werbespot zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz zu besetzen. 

„Ein schwindelerregendes, schillerndes Meisterwerk der Gesellschaftskritik, ein Angriff auf den Zeitgeist von allen Seiten,  mit schäbigem Witz, tiefem Ernst und unverhohlenen schlechten Manieren übertrifft der rumänische Regisseur sogar seinen Berlin-Gewinner ‚Bad Luck Banging or Loony Porn.‘“  – Variety


DER ZOPF – La tresse

Frankreich, Italien, Kanada, Belgien 2023 – Regie, Buch: Laetitia Colombani – Kamera: Ronald Plante – Musik: Ludovico Einaudi – Mit: Kim Raver, Fotinì Peluso, Mia Maelzer – 119 Minuten OmU (mehrsprachig) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

Drei Leben, drei Frauen, drei Kontinente – drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Obwohl Smita (Indien), Giulia (Italien) und Sarah (Kanada) sich nie begegnet sind, sind ihre Leben auf bewegende Weise miteinander verwoben. Die packende filmische Ode an die Kraft der Frauen, basierend auf dem gleichnamigen Bestsellerroman, wird mit den gefühlvollen Kompositionen von Ludovico Einaudi („Ziemlich beste Freunde“) untermalt.


MARIA MONTESSORI – La nouvelle femme

Frankreich, Italien 2023 – Regie: Léa Todorov – Kamera: Sébastien Goepfert – Mit: Jasmin Trinca, Leïla Bekhti, Raffaele Esposito – 100 Minuten OmU (Französisch, Italienisch) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

Philosophin, Pädagogin, Mutter: Als die unverheiratete Maria Montessori 1901 die Entscheidung trifft, ihren zweijährigen Sohn Mario auf unbestimmte Zeit zu verlassen, um als moderne und freie Frau eine neue Vision von Bildung zu entwickeln, ahnt sie, dass sie eine Revolution entfachen wird.

Léa Todorovs gefühlvolles Drama setzt der Bildungsikone ein lange überfälliges und zutiefst bewegendes Denkmal. Mit großer visueller Eleganz zeigt sie die Namensgeberin einer der einflussreichsten pädagogischen Bewegungen in ihrer ganzen Stärke und Zerrissenheit.


Donnerstag, 21. März, 18 Uhr
FILM+GESPRÄCH: Melanie und Kurt Zebedin

CHINA!

Österreich 2024 – Regie, Kamera, Schnitt, Ton und Musik: Kurt Zebedin – Recherche, Text, Erzählerin: Melanie Zebedin – 90 Minuten deutsche Originalfassung – jugendfrei

Allein der Klang lässt Bilder wie ein inneres Muster auftauchen. China ist groß, China ist vielseitig.

China ist ein Land der Extreme. Nirgendwo sonst leben so viele Menschen. Keiner kann China kennen oder das ganze Land bereisen. Wir können uns diesem Land nur nähern und die Strukturen betrachten, die China seit Jahrtausenden prägen und zusammenhalten. Dieser Film ist eine Einladung China nicht nur zu betrachten, sondern auch „die geordnete chinesische Welt“ zu verstehen.


ARCHIV DER ZUKUNFT

Österreich 2023 – Regie, Drehbuch, Kamera: Joerg Burger – Schnitt: Dieter Pichler – 92 Minuten deutsche Originalfassung – jugendfrei

Im Naturhistorischen Museum in Wien wird alles gesammelt, archiviert und studiert, was sich auf der Erde und im All findet – und der Spezies Mensch in die Finger kommt. Mehr als 30 Millionen Objekte sind hier über die Jahrhunderte zusammengetragen worden. Joerg Burgers Film fängt die ästhetische Anziehungskraft der Sammlung und ihrer Arbeitsprozesse ein und beleuchtet das Mammutprojekt der Wissenskonservierung und -produktion, das sich hinter der imperialen Fassade des Gebäudes verbirgt.


OH LA LA – WER AHNT DENN SOWAS?
– Cocorico

Frankreich 2023 – Regie, Drehbuch: Julien Hervé – Kamera: Jérôme Alméras – Mit: Christian Clavier, Didier Bourdon, Sylvie Testud, Marianne Denicourt, Chloé Coulloud, Julien Pestel – 92 Minuten OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

Die Familie Bouvier-Sauvage blickt voller Stolz auf eine lange aristokratische Ahnenreihe zurück. Als die einzige Tochter bekannt gibt, den Sohn eines einfachen Peugeot-Händlers heiraten zu wollen, ist man wenig entzückt. Beim ersten Aufeinandertreffen der Schwiegereltern in spe merken beide Seiten schnell, dass sie ganze Welten trennen. Zu allem Überfluss hat das künftige Brautpaar DNA-Tests in Auftrag gegeben, die mehr über die Abstammung der Anwesenden verraten …

Nach den Erfolgen von „Monsieur Claude“ begibt sich Komödien-Star Christian Clavier erneut auf eine köstliche Tour de Force der kulturellen Überraschungen und gnadenlosen Seitenhiebe – nicht nur gegen die Grande Nation, auch gegen ihre europäischen Nachbarn!


DIE UNSCHULD – Monster

Japan 2023 – Regie, Schnitt: Hirokazu Kore-Eda – Drehbuch: Yuji Sakamoto – Kamera: Ryûto Kondô – Musik: Ryūichi Sakamoto – Mit: Sakura Ando, Eita Nagayama, Yuko Tanaka, Soya Kurokawa, Hinata Hiiragi – 127 Minuten OmU (Japanisch) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

Der kleine Minato zeigt plötzlich merkwürdiges Verhalten, was seine besorgte Mutter alarmiert. Als sie herausfindet, dass eine Lehrkraft für das Verhalten ihres Sohnes verantwortlich ist, sucht sie nach Antworten und stürmt in die Schule. Durch die Erzählung aus der Perspektive der Mutter, der Lehrkraft und des Kindes enthüllt sich allmählich die Wahrheit. Dieser multiperspektivische Ansatz regt zum Nachdenken an: Wer ist hier das eigentliche „Monster“ – du oder ich?

Der gefeierte Regisseur Hirokazu Kore-Eda, bekannt für Filme wie „Shoplifters“, präsentiert eine meisterhaft raffinierte Handlung, während er gleichzeitig einem großen Musiker Tribut zollt: Ryūichi Sakamoto, der die Filmmusik beisteuerte und dem der Film posthum gewidmet ist.


MY SAILOR, MY LOVE

Finnland, Irland 2022 – Regie: Klaus Härö – Drehbuch: Jimmy Karlsson, Kirsi Vikman – Kamera: Robert Nordström – Mit: James Cosmo, Bríd Brennan, Catherine Walker  – 103 Minuten OmU (Englisch) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

Als die gestresste Krankenschwester Grace sich um das Wohlergehen ihres aufbrausenden Vaters Howard, eines pensionierten Kapitäns, sorgt, stellt sie die Witwe Annie als Haushälterin ein. Zwischen Annie und Howard entwickelt sich eine Romanze und die Tochter Grace wird mit den negativen Gefühlen konfrontiert, die sie seit ihrer Kindheit begleiten. Alte Wunden und gut gehütete Geheimnisse kommen ans Licht und bedrohen die Beziehung zwischen Howard und Annie. Kann die Liebe zwischen ihnen trotz Graces Widerstand blühen?

MY SAILOR, MY LOVE ist ein herzerwärmendes Drama über zeitlose Liebe und Vergebung: Es erinnert daran, dass es nie zu spät ist, für die Liebe zu kämpfen und die Freude am Leben wiederzuentdecken.


Mittwoch, 27. März, 20 Uhr
FILM+GESPRÄCH: Sofia Exarchou (Regisseurin) und Voodoo Jürgens (Schauspiel)

ANIMAL

Griechenland, Österreich, Rumänien, Zypern, Bulgarien 2023 – Regie, Drehbuch: Sofia Exarchou – Kamera: Monika Lenczewska – Musik: Wolfgang Frisch – Mit: Voodoo Jürgens, Dimitra Vlagopoulou, Flomaria Papadaki, Ahilleas Hariskos – OmU (Englisch, Griechisch, Deutsch) – Keine Altersfreigabe

Unter der glühenden Sonne und in den schweißtreibenden Nächten eines griechischen Sommers bereiten sich Kalia und ihre Kollegen auf den Höhepunkt der Tourismussaison vor. Zwischen Bingo-Sessions, Bühnenperformances und berauschenden Clubnächten brechen Dynamiken auf, die Kalias Kampf im Spannungsfeld zwischen Rampenlicht und Schattendasein enthüllen. Die Nächte werden gewalttätig und die anfängliche Ausgelassenheit weicht einem zunehmenden Exzess.

Die griechische Regisseurin Sofia Exarchou wirft in ihrem zweiten Spielfilm einen beunruhigenden Blick in den Maschinenraum der Tourismusindustrie. Hauptdarstellerin Dimitra Vlagopoulou entwickelt eine überwältigende Leinwandpräsenz, während Vodoo Jürgens in einer wunderbaren Intim-Szene beeindruckt.


Zuvor als Double Feature: Zwei Filme zum Preis von € 10,-

RICKERL – Musik is höchstens a Hobby

Österreich, Deutschland 2023 – Regie, Drehbuch: Adrian Goiginger –  Mit: Voodoo Jürgens, Ben Winkler, Agnes Hausmann – 104 Minuten – Ab 12 Jahren

Der österreichische Regisseur Adrian Goiginger inszeniert eine melancholische und emotionale Geschichte mit viel schwarzem Humor, eine Reminiszenz an die Seele des Austropops und eine Liebeserklärung an das Wien der Tschocherln und Beisln.

Voodoo Jürgens brilliert als „Rickerl“, einen erfolglosen Musiker, dem es nicht an Talent mangelt, aber an Biss.