Mai 2024

Kinoprogramm

Filmbeschreibungen

Filmmatinée DIE GRÜNEN Villach:
Mittwoch, 1. Mai 2024, 10 Uhr
Eintritt frei!
Im Anschluss laden die Grünen Villach zum Gespräch bei Kaffee und Getränken!

ES SIND DIE KLEINEN DINGE – Le petites victoires

Frankreich 2023 – Regie: Mélanie Auffret – Drehbuch: Mélanie Auffret, Michaël Souhaité – Kamera: Laurent Dailland – Schnitt: Jeanne Kef – Musik: Julien Glabs – Mit: Michel Blanc, Julia Piaton, Lionel Abelanski, Marie Bunel – OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung – 89 Minuten – Ab 12 Jahren

Mit ihren Verpflichtungen als Lehrerin und Bürgermeisterin einer 400-Seelen-Gemeinde im Herzen der Bretagne ist Alice voll ausgelastet. Als ausgerechnet der eigenwillige Émile beschließt, mit 65 Jahren noch lesen und schreiben zu lernen, und sich in Alices Klasse setzt, ist sie mehr als gefordert. Doch es kommt noch schlimmer: Mit einem Mal steht ihre Schule vor der Schließung und Alice sieht das gesamte Dorfleben bedroht …

Herausragend besetzt mit dem legendären Michel Blanc („Der Aufsteiger“) und der einnehmenden Julia Piaton („Monsieur Claude und seine Töchter“) erzählt der Film von einem kleinen Dorf in der Bretagne, das sich mit viel Elan zur Wehr setzt, um nicht von der Bürokratie überrollt zu werden. Es sind tatsächlich die kleinen Dinge, die das beherzte Plädoyer für Gemeinschaft und Solidarität so hinreißend machen – ein filmisches Kleinod, das Funken sprüht!


LaRoy, Texas

Österreich, Frankreich, USA 2024– Regie, Drehbuch: Shane Atkinson – Schnitt: Sebastian Mialik – Kamera: Mingiue Hu – Mit: John Magaro, Steve Zahn, Dylan Baker – Originalfassung (Englisch) 112 Minuten – Keine Altersfreigabe

Als Ray herausfindet, dass ihn seine Frau betrügt, will er sich umzubringen. Doch seine Pläne ändern sich, als ein Fremder ihn mit einem Auftragsmörder verwechselt. Er beginnt die Rolle des Auftragskillers zu spielen, kommt aus der Nummer aber nicht mehr heraus. Auch der wahre Auftragsmörder lässt nicht lange auf sich warten …

„In seinem Regiedebüt schickt Shane Atkinson seinen Hauptdarsteller John Magaro als depressiven Jedermann durch eine staubtrockene Neowestern-Kleinstadtkomödie voller glückloser Privatdetektive, sarkastischer Stripperinnen und schmieriger Baumarktbesitzer. Ein präzise gebauter, an den Coen-Brüdern geschulter Pulp-Krimi mit extrafiesen Slapstick-Einlagen.“ –  Gian-Philip Andreas, Viennale

„Jetzt schon Kult!“ – Cinema Austriaco


AMSEL IM BROMBEERSTRAUCH – Blackbird Blackbird Blackberry

Schweiz, Georgien 2023 – Regie: Elene Naveriani – Drehbuch: Elene Naveriani & Nikoloz Mdivani (basierend auf einer Erzählung von Tamta Melashvili) – Kamera: Agnesh Pakozdi – Schnitt: Aurora Franco Vögeli – Mit: Eka Chavleishvili, Temiko Chinchinadze – OmU (Georgisch) / deutsche Synchronfassung 110 Minuten – Ab 14 Jahren

Die 48-jährige Ethéro lebt in einem kleinen Dorf in Georgien und wollte nie heiraten. Sie schätzt ihre Freiheit genauso sehr wie ihre Torten. Als sie sich leidenschaftlich in einen Mann verliebt, muss sie eine Entscheidung treffen – entweder die Beziehung fortsetzen oder ein unabhängiges Leben führen.

Der Film hat eine farbenfrohe, bitterböse Kaurismaki-ähnliche Qualität, die absolut überzeugend ist. Und die zugrunde liegende Botschaft ist äußerst ermutigend.“ – shadowsonthewal


JOHN ZORN I, II, III

Frankreich 2010-2022  – Regie, Kamera, Ton: Mathieu Amalric – Schnitt Caroline Detournay – Mit: John Zorn, John Medeski, Kenny Wollesen, Mike Patton u. a. – 54 Min., 59 Min., 77 Min.

Seit 2010 filmt Mathieu Amalric allein mit Kamera und Mikrofonen den New Yorker Musiker John Zorn. Saxophonist, Komponist, Improvisator, undefinierbarer Entdecker, von Jazz bis Streichquartett, von Noise bis Klezmer, Cartoon, elektrischer Oud, Opernsopran oder Frauenchor. Zorn begibt sich auf eine endlose musikalische Reise. Drei Filme mit bewusst unterschiedlichen Prismen, mit ihren Konstellationen aus Musikern, Freundschaften, Arbeit und Klangenergien.

ZORN I (2010-2016)
Zum ersten Mal in der Pariser Philharmonie am Freitag, den 31. März 2017, während des „Week-end Zorn by Zorn“ gezeigt.

ZORN II (2016-2018)
Erstmals gezeigt in Fundacão Gulbenkian in Lissabon am Sonntag, den 29. Juli 2018, bei der „John Zorn Special Edition“ des Festivals Jazz Em Agosto.

ZORN III (2018-2022)
Erstmals gezeigt in der Elbphilharmonie in Hamburg am Samstag, den 19. März 2022, beim „Reflektor John Zorn“.


ROBOT DREAMS

Spanien, Frankreich 2023 – Regie: Pablo Berger – Drehbuch: Pablo Berger nach der Graphic Novel „Robo und Hund“ von Sara Varon – Schnitt: Fernando Franco – Musik: Alfonso de Vilallonga – 102 Minuten ohne Dialog – jugendfrei

Hund lebt in Manhattan. Eines Tages beschließt er, um seiner Einsamkeit zu entfliehen, einen Roboter zu bestellen. Die beiden werden zu den besten Freunden der Welt! Unzertrennlich genießen sie die Freuden von New York und beschließen, an einem schönen Sommertag an den Strand zu gehen. Doch nach der Freude am Baden ist Robot völlig verrostet und gelähmt! Was soll das? Robot hat doch bisher immer funktioniert! Hund beschließt sich neue Freunde zu suchen, doch schließlich erkennt er, was wahre Liebe ist …

Eine berührende Geschichte über Freundschaft und Loyalität, die (fast) ganz ohne Worte auskommt. Schon jetzt einer der schönsten Filme des Jahres – mit viel Witz und Herz, geeignet für jedes Alter.


UMBERTO ECO – Eine Bibliothek der Welt
– La biblioteca del mondo

Italien 2024 – Regie: Davide Ferrario – Kamera: Andrea Zambelli, Andrea Zanoli –  Musik: Carl Orff – Mit: Giuseppe Cederna, Niccolò Ferrero, Paolo Giangrasso – 80 Minuten OmU (Italienisch, Englisch) – jugendfrei

Die Privatbibliothek von Umberto Eco öffnet ein Fenster zu einem magischen Kosmos – meterhohe Regale, gefüllt mit über 30.000 zeitgenössischen sowie 1.500 antiken und seltenen Büchern. Der Film taucht ein in die inspirierenden Gedankenwelten des renommierten Philosophen und Schriftstellers sowie seiner Weggefährten. Dabei entfaltet sich nicht nur ein faszinierendes Porträt von Umberto Ecos Gedächtnis, sondern auch ein tiefer Einblick in das kollektive Gedächtnis der Welt, ein beeindruckendes Zeugnis über die Kraft von Literatur, Erinnerung und dem Erbe der Menschheit.


Als Auftakt zu einer neuen Veranstaltungsreihe laden wir herzlich zu einer Lesung mit Filmausschnitten ein.
Donnerstag, 16. Mai, 20 Uhr
IM KINO DES LEBENS …

Der Autor und Psychotherapeut Otto Teischel beschreibt in seinem leidenschaftlichen Essay über die Filmkunst eigene Kino-Momente, die sein Leben verändert haben. Und er wird an diesem Abend zugleich zeitlos berührende Augenblicke eines Films präsentieren, die so nur in der Geborgenheit eines Kinosaals gemeinsam zu erleben sind. Wo Filmkunst auf Lebenskunst trifft…

Lassen Sie sich überraschen und inspirieren von diesem besonderen Abend – und künftig einmal monatlich von einem ausgesuchten Meisterwerk, das seine verborgene Sehnsucht nach wahrhaftiger Schönheit mit dem Publikum teilen möchte. Nach einem gemeinsamen Filmerlebnis wird es beim anschließenden Gedankenaustausch zu spüren sein.


IRDISCHE VERSE – Ayeh Haye Zamini

Iran 2023 – Regie: Ali Asgari, Alireza Khatami – Drehbuch: Ali Asgari, Alireza Khatami – Kamera: Adib Sobhani – Mit: Bahram Ark, Arghavan Shabani, Servin Zabetian – 77 Minuten  OmU (Persisch) / deutsche Synchronfassung – Keine Altersfreigabe

In neun Episoden erzählt der in Cannes uraufgeführte IRDISCHE VERSE von so profanen wie unfassbaren Begegnungen mit einer allgegenwärtige Bürokratie und ihrer Kontrollmacht. Wenn Lichter und Irrlichter über dem geschäftigen Teheran in der Morgendämmerung zu blinken beginnen, ist der Auftakt gemacht für neue Strophen alltäglichen Irrsinns, der sich in Form absurder Alltagsregeln ins Leben der Menschen drängt. 

Ein gerade in seiner formalästhetisch radikalen Einfachheit aufwühlender, schwarzhumoriger Akt der Revolution.


STERBEN

Deutschland 2024 – Regie, Drehbuch: Matthias Glasner – Kamera: Jakub Bejnarowicz – Schnitt: Heike Gnida – Mit: Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, Ronald Zehrfeld – 180 Minuten  deutsche Originalfassung – Ab 16 Jahren

In STERBEN geht es um die Familie Lunies, die schon lange keine mehr ist. Erst als der Tod auftaucht, begegnen sie sich wieder. Lissy Lunies, Mitte 70, ist im Stillen froh darüber, dass ihr dementer Mann langsam im Heim verschwindet. Doch ihre neue Freiheit währt nur kurz, denn auch ihr ist nicht mehr viel Zeit gegeben. Ihr Sohn, der Dirigent Tom Lunies, Anfang 40, arbeitet mit seinem depressiven besten Freund Bernard an einer Komposition namens „Sterben“. Toms Schwester Ellen beginnt währenddessen eine wilde Liebesgeschichte mit dem verheirateten Zahnarzt Sebastian. Aber alles im Leben hat seinen Preis.

„Eine fesselnde, urkomische und sich am exzessiven Erzählen erfreuende Meditation über das Sterben nahestehender Menschen und über die Gefühllosigkeit, die einen in solchen Situationen manchmal beherrscht.“ – Der Standard


Die Stadt Villach lädt ein:
Donnerstag, 23. Mai, 18 Uhr

Eintritt frei!
Kartenreservierung: villach.at/demenzkino

VERGISS MEIN NICHT

Deutschland 2012 – Regie, Buch: David Sieveking – Kamera: Adrian Stähli – Schnitt: Catrin Vogt – Mit: David Sieveking, Gretel Sieveking, Malte Sieveking – 88 Minuten deutsche Originalfassung – Keine Altersfreigabe

David zieht wieder zu Hause ein und übernimmt für einige Wochen die Pflege seiner demenzerkrankten Mutter Gretel, um seinen Vater Malte zu entlasten, der sich seit seiner Pension vor fünf Jahren um seine Frau kümmert. Mit dem Einverständnis der Familie dokumentiert er seine Zeit mit Gretel: David ist plötzlich Sohn, Betreuer und Dokumentarfilmer in einer Person.

VERGISS MEIN NICHT ist ein Film über die Liebe – zwischen Mutter und Sohn, Eltern und Kindern, Mann und Frau. Vergiss mein nicht ist auch ein Film über Alzheimer-Demenz – eine Erfahrung, die viele Familien erschüttert und verändert.

„Aus der Tragödie meiner Mutter ist kein Krankheits-, sondern ein Liebesfilm entstanden, der mit melancholischer Heiterkeit erfüllt ist.“ – David Sieveking


SPARSCHWEIN

Österreich 2024 – Regie, Buch, Produktion: Christoph Schwarz – Kamera: Georg Geutebrück, Marie-Thérèse Zumtobel Lukas Schöffel, Sonja Aufderklamm, Christian Schwab – Schnitt: Christian Schwab – Sounddesign: Matthias Peyker Mit: Robert Stadlober (Erzähler), Judith Revers, David Sonnenbaum, Georg Glück, Hanna Schwarz, Michaela Schwarz, Rosa Schwarz, Rafael Haider, Catalina Molina, Lisa Weber, Ani Gülgün-Mayr –  97 min deutsche Originalfassung – Keine Altersfreigabe

Filmemacher Christoph Schwarz ist pleite. Da kommt ein lukratives Angebot vom österreichischen Fernsehen gerade recht: ein Jahr lang einen „Klimastreik” im Selbstversuch erproben. Schwarz erwirkt eine Verschärfung des Experiments zum einjährigen „Geldstreik”. Als kapitalismuskritischer Einstieg in den Klimaaktivismus und als einmalige Gelegenheit, sich um das Filmbudget heimlich das langersehnte Wochenendhaus im Waldviertel zu kaufen.
SPARSCHWEIN ist ein selbstironischer Mockumentarfilm über Doppelmoral in Zeiten der Klimakrise.

Der mehrfache Gewinner des K3 Kurzfilmpreises erzählt auch in seinem ersten Langfilm mit dem für ihn so typischen, spielerischen Umgang mit Wahrheit und Lüge und lässt den Zuschauer mit einem Lächeln und einem Staunen zurück.


DIE UNENDLICHE ERINNERUNG  – La memoria infinita

Chile 2023 – Regie, Drehbuch: Maite Alberdi – Schnitt: Pamela Valenzuela – Musik: Yael Meyer – – Mit: Paulina Urrutia, Augusto Góngora – 85 min OmU (Spanisch) / deutsche Synchronfassung – Ab 12 Jahren

Sie sind seit mehr als 20 Jahren ein sich innig liebendes Paar: Augusto Góngora, chilenischer Journalist und prominenter Chronist der Verbrechen des Pinochet-Regimes, und Paulina Urrutia, renommierte Schauspielerin und Politikerin, Kulturministerin in der ersten Regierung von Michelle Bachelet. Vor acht Jahren wurde bei Augusto Alzheimer diagnostiziert, nun müssen beide mit dem unaufhaltsamen Niedergang seiner körperlichen und geistigen Kräfte umgehen. Die Geschichte von Augustos leidenschaftlichem Kampf, seine Identität zu bewahren, und Paulinas warmherziger und hartnäckiger Hingabe ist ein zutiefst berührendes Zeugnis ihrer Liebe – herzzerreißend, inspirierend und ermutigend.

VORSCHAU:
Besuch im Bubenland, May December (Filmbeschreibungen im Programmheft Juni)