Mai 2025

Kinoprogramm

Filmbeschreibungen

Der Meister und Margarita
– Мастер и Маргарита

Russland, Deutschland 2023 – Regie: Michael Lockshin – Drehbuch: Michael Lockshin, Roman Kantor (nach dem Roman von Michail A. Bulgakow) – Kamera: Maxim Schukov – Musik: Anna Drubitsch – Mit: August Diehl, Yulia Snigir, Evgeniy Tsyganov – OmU (Russisch) / deutsche Synchronfassung, 157 Min. – Ab 12 Jahren

Moskau in den 1930er-Jahren: Das Werk eines bekannten Schriftstellers wird vom sowjetischen Staat zensiert, die Premiere seines Theaterstücks abgesagt. Der Schriftsteller beginnt daraufhin ein neues Werk, in dessen Zentrum Woland steht – eine mystisch-dämonische Figur, die Moskau besucht, um sich an jenen zu rächen, die für den Untergang des Autors verantwortlich sind. Als sich der „Meister“, wie er sich fortan nennt, immer tiefer in seine Geschichte hineinsteigert, verschwimmen für ihn zunehmend die Grenzen zwischen Realität und Fiktion …

Michael Lockshin adaptiert Bulgakows legendären Roman mit opulenter Bildsprache und bissiger Satire. August Diehl glänzt als charismatischer Woland in dieser mutigen Literaturadaption, die zeitlose Kritik an Macht und Zensur formuliert.


VOLVERÈIS: Ein fast klassischer Liebesfilm

Spanien 2023 – Regie: Jonás Trueba – Drehbuch: Itsaso Arana, Vito Sanz, Jonás Trueba – Mit: Itsaso Arana, Vito Sanz, Andrés Gertrúdix, Fernando Trueba – OmU (Spanisch) / deutsche Synchronfassung, 114 Min. 

Nach 15 Jahren Beziehung beschließen Regisseurin Ale und Schauspieler Alex, sich zu trennen – und diesen Bruch mit einer Abschiedsparty zu feiern. Inspiriert von Ales Vater, der Trennungen für feierwürdiger hielt als Hochzeiten, stürzt sich das Ex-Paar in ein absurdes Abschiedsritual. Doch ihr Umfeld glaubt an einen Scherz. Umso entschlossener versuchen die beiden, alle vom Ende ihrer Beziehung zu überzeugen.

Der spanische Regisseur Jonás Trueba erzählt mit sanfter Melancholie und großem Witz vom Vergehen und Werden der Liebe, von Ermüdung und Neuanfang, vom Trennen, Loslassen und Weitermachen: Eine wunderbare, bewegende und höchst unterhaltsame Hommage an die seltsame Schönheit der Wiederholung und die Seligkeit des Augenblicks.


PERLA

Österreich, Slowakei 2025 – Regie, Drehbuch: Alexandra Makarová – Kamera: Georg Weiss – Mit: Rebeka Poláková, Simon Schwarz, Noel Czuczor, Carmen Diego – OmU (Deutsch/Slowakisch/Russisch), 108 Min. – Keine Altersfreigabe

Wien, 1981. Perla lebt als Malerin und alleinerziehende Mutter im Wiener Exil. Seit ihrer Flucht aus der Tschechoslowakei kämpft sie für ein freies, selbstbestimmtes Leben und die Zukunft ihrer Tochter. Das gemeinsame Leben an der Seite ihres neuen Partners (Simon Schwarz) gerät ins Wanken, als ihr ehemaliger Lebensgefährte Andrej sie nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis kontaktiert.

Mit PERLA schafft Regisseurin Alexandra Makarová ein intensives, emotional vielschichtiges Drama, das trotz seiner Verankerung vor und hinter dem Eisernen Vorhang der frühen 1980er-Jahre weit über eine historische Erzählung hinausgeht. Publikumspreis bei der Diagonale 2025


Mittwoch, 14. Mai, 18.30 Uhr
Mit einer Einführung zum Film durch Dr. Günther Clementschitsch (Dante Alighieri Villach)

QUO VADO? – Der Vollposten

Italien 2016 – Regie: Gennaro Nunziante – Musik: Checco Zalone – Mit: Checco Zalone, Eleonora Giovanardi, Sonia Bergamasco, Maurizio Micheli, u. a. – OmU (Italienisch), 86 Minuten – Ab 8 Jahren

Checco Zalone hat das, wovon andere nur träumen können: Eine unbefristete Anstellung als Beamter. Seine alles andere als arbeitsintensive Position sichert ihm nicht nur Geschenke, sondern auch die uneingeschränkte Hingabe seiner Dauerfreundin. Doch dann beschließt die Regierung eine Reform der öffentlichen Verwaltung und Checco wird vor die Wahl gestellt: Kündigung oder Versetzung. 

Genüsslich nimmt die freche Culture-Clash-Komödie Beamtentum und kulturelle Klischees aufs Korn und feiert das italienische Lebensgefühl!


HUNDSCHULDIG

Schweiz, Frankreich 2024 – Regie: Lætitia Dosch – Drehbuch: Lætitia Dosch, Anne-Sophie Bailly – Kamera: Alexis Kavyrchine – Mit: Lætitia Dosch, Kodi, François Damiens, Jean-Pascal Zadi – OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung, 81 Minuten – Ab 12 Jahren

Avril ist eine leidenschaftliche Anwältin, die jedoch immer wieder hoffnungslose Fälle an Land zieht. Da ihr Chef bereits mit Kündigung droht, schwört sie, ihren nächsten Fall zu gewinnen. Doch dann steht der verzweifelte Dariuch mit seinem treuen Hund Cosmos in ihrem Büro. Der Vierbeiner hat drei Menschen gebissen und soll eingeschläfert werden …

Die preisgekrönte Komödie („Palm Dog Award“ in Cannes) vereint scharfe Gesellschaftssatire mit herzerwärmendem Humor – getragen von Lætitia Dosch in der Hauptrolle und dem unvergesslichen Hundedarsteller Kodi.


Donnerstag, 15. Mai 2025, 19.30 Uhr
In Kooperation mit „Evangelisches Bildungswerk Kärnten“ und einer anschliessenden Diskussionsrunde

DER HIMMEL ÜBER BERLIN

BRD 1987 – Regie: Wim Wenders – Drehbuch: Wim Wenders, Peter Handke – Kamera: Henri Alekan – Musik: Jürgen Knieper (mit Songs von Nick Cave & Laurie Anderson) – Mit: Bruno Ganz, Solveig Dommartin, Otto Sander, Peter Falk – Originalfassung (Deutsch mit vereinzeltem Englisch), 128 Min. – Ab 6 Jahren

Berlin im Kalten Krieg: Der Engel Damiel (Bruno Ganz) sehnt sich nach irdischer Existenz, nachdem er sich in die melancholische Trapezkünstlerin Marion (Solveig Dommartin) verliebt hat. Mit Hilfe des rätselhaften Schauspielers (Peter Falk) entdeckt er die sinnlichen Freuden des Menschseins – vom Kaffeeduft bis zur Liebeserfahrung.

Wenders‘ poetisches Meisterwerk verbindet Handkes philosophische Texte („Lied vom Kindsein“) mit Henri Alekans schwebender Kameraarbeit. Zwischen Schwarz-Weiß-Engelsvisionen und farbiger Menschenwelt entsteht eine Meditation über Zeit, Sterblichkeit und die Magie des Augenblicks.


THE MILLION DOLLAR BET

Österreich, USA 2024 – Regie: Thomas Woschitz – Drehbuch: Andrea Piva, Thomas Woschitz – Kamera: Enzo Brandner – Mit: Douglas Smith, Justin Cornwell, Kristen Lee Gutoskie – OmU (Englisch), 90 Min. – Keine Altersfreigabe

Drei Marathons in 24 Stunden – ohne Training. Für eine Million Dollar geht der notorische Spieler Hank an seine körperlichen Grenzen, während sein Freund Jack sein ganzes Vermögen aufs Spiel setzt. Was folgt, ist ein irrwitziges Wettdrama voller schwarzem Humor, schlechtem Gewissen, einer kettenrauchenden Mutter am Straßenrand – und dem Sandsturm Janet.

Der Klagenfurter Regisseur Thomas Woschitz erzählt diese auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte als temporeiches Kammerspiel und existenzielle Parabel über Risiko, Freundschaft und die Frage, ob man solche Wetten überhaupt gewinnen kann – oder am Ende immer verliert.

Großer Langfilmpreis beim K3 Film Festival 2024


Mittwoch, 21. Mai 2025, 19.30 Uhr
Film+Gespräch mit der Regisseurin Carola Mair und Dr. Klaus Amann

HELLwach – Hommage an Bodo Hell

Österreich 2025 – Regie, Drehbuch: Carola Mair – Kamera: Carola Mair, Erik Etschel, Martin Putz u.a. – Mit: Bodo Hell, Gertraud Klemm, Linde Waber u. a. – Originalfassung (Deutsch), 86 Min.

Bodo Hell – Sprachkünstler, Humanist, Kultfigur. Carola Mair zeichnet ein vielschichtiges Porträt des Ausnahmekünstlers zwischen Wiener Literaturszene und Dachsteineinsamkeit. In kompilierten Momentaufnahmen entfaltet sich Hells Universum: scharfzüngige Gesellschaftskritik, poetische Sprachspiele und die Suche nach Authentizität jenseits des Kulturbetriebs.

Nach seinem mysteriösen Verschwinden 2024 wird dieser Film zur berührenden Zeitkapsel. Mit feinem Humor und tiefgründiger Leichtigkeit erzählt er vom Gesagten, Gefühlten und Gehörten – und vom Ungesagten, Unerhörten, Unergründlichen.

Mehr als ein Porträt – eine letzte Begegnung mit einem, der Österreichs Kulturlandschaft über Jahrzehnte prägte“ – Ania Gleich, Crossing Europe


KONKLAVE

USA, Großbritannien 2024 – Regie: Edward Berger – Drehbuch: Peter Straughan – Musik: Volker Bertelmann – Mit: Ralph Fiennes, Stanley Tucci, John Lithgow, Isabella Rossellini – OmU (Englisch) / deutsche Synchronfassung, 121 Min. – Ab 8 Jahren

Der Papst ist unerwartet verstorben. Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) ist mit der schwierigen Aufgabe betraut, die Wahl des neuen Papstes zu leiten. Mächtige Kardinäle aus aller Welt reisen für das Konklave nach Rom. Als sich die Türen zur Sixtinischen Kapelle schließen, entbrennt ein Spiel um Macht. Kardinal Lawrence findet sich im Zentrum von Intrigen und Korruption wieder und kommt einem Geheimnis auf die Spur, das die Grundfeste seines Glaubens erschüttern könnte. All das, während Millionen von Menschen darauf warten, dass weißer Rauch dem Schornstein der Kapelle entsteigt …

Erfolgsregisseur Edward Berger hat einen bildgewaltigen und atmosphärisch dichten Thriller inszeniert, der sich einem der ältesten und geheimnisumwobensten Rituale widmet.


(Normalerweise) am letzten Donnerstag eines Monats spürt Psychotherapeut und Cineast Otto Teischel gemeinsam mit dem Publikum im Saal den Gefühlen und Schlüsselmomenten eines ausgewählten Films nach, in denen Filmkunst und (Über-)Lebenskunst sich berühren …

Donnerstag,  22. Mai, 19.30 Uhr
KINO DES LEBENS: Schicksalhaft …

PAST LIVES – In einem anderen Leben

USA 2023 – Regie, Drehbuch: Celine Song – Mit: Greta Lee, Teo Yoo, John Magaro – deutsche Synchronfassung, 105 Min. – jugendfrei

Seoul, 1999: Die unzertrennlichen Kindheitsfreunde Nora und Hae Sung werden durch Noras Auswanderung nach Kanada getrennt. 20 Jahre später treffen sie sich in New York wieder – sie inzwischen eine angehende Autorin in glücklicher Ehe, er auf der Suche nach der verlorenen Verbindung. Ihre zärtlichen Begegnungen werden zur Meditation über Schicksal, Liebe und die Wege, die unser Leben nimmt.

Celine Songs Debüt fängt mit poetischer Präzision ein, was zwischen den Zeilen bleibt: die Sehnsucht nach dem, was hätte sein können, und die stille Trauer über verpasste Möglichkeiten.


MÜNTER & KANDINSKY

Deutschland 2024 – Regie: Marcus O. Rosenmüller – Drehbuch: Dr. Alice Brauner – Kamera: Namche Okon – Mit: Vanessa Loibl, Vladimir Burlakov, Julian Koechlin, Felix Klare – Originalfassung (Deutsch), 125 Min. – Ab 12 Jahren

Anfang des 20. Jahrhunderts lebt und arbeitet die gebürtige Berlinerin Gabriele Münter mit ihrer großen Liebe, dem Russen Wassily Kandinsky, im oberbayerischen Murnau am Staffelsee. Atmosphärisch dicht erzählt der Film die Lebens- und Liebesgeschichte des Künstlerpaares – eine produktive künstlerische, aber privat zunehmend destruktive Beziehung. Während Münter immer mehr an der emotionalen Unverbindlichkeit Kandinskys verzweifelt, zieht sich dieser in sich zurück. Die scheinbare Provinz wird zur Geburtsstätte eines künstlerischen Aufbruchs, der mit der Bewegung „Der Blaue Reiter“ Malerei und Kunstverständnis revolutioniert.


MONSIEUR AZNAVOUR

Frankreich, Belgien 2024 – Regie, Drehbuch: Mehdi Idir, Grand Corps Malade – Kamera: Brecht Goyvaerts – Mit: Tahar Rahim, Bastien Bouillon, Marie-Julie Baup, Camille Moutawakil u.a. – OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung, 133 Minuten – Keine Altersfreigabe

Paris in den 1930er-Jahren. Als der kleine Charles für ein paar Münzen an einem Theaterstück mitwirkt, entdeckt er sein Talent für die Bühne und beschließt Sänger zu werden. Doch ohne Geld, als Sohn armenischer Einwanderer und mit einer ungewöhnlichen Stimme, glaubt niemand an seinen Erfolg. Als die Chanson-Ikone Edith Piaf auf ihn aufmerksam wird, scheint der Ruhm zum Greifen nahe. Doch ist er für seinen Traum bereit, die Menschen zurückzulassen, die er liebt?

Mit feinem Gespür und beeindruckender visueller Kraft erzählen Mehdi Idir und Grand Corps Malade vom bewegten Leben eines der größten Sänger des 20. Jahrhunderts – von den Anfängen in Paris über seine weltweite Karriere bis zu den leisen Momenten hinter der Bühne.


OSLO STORIES: Sehnsucht – Sex

Norwegen 2024 – Regie, Drehbuch: Dag Johan Haugerud – Kamera: Cecilie Semec – Musik: Peder Capjon Kjellsby – Mit: Jan Gunnar Røise, Thorbjørn Harr, Siri Forberg – OmU (Norwegisch) / deutsche Synchronfassung, 125 Min. – Keine Altersfreigabe

Das Weltbild von zwei befreundeten Rauchfangkehrern – beide verheiratete Familienväter – gerät plötzlich ins Wanken, als einer der beiden einen homosexuellen Seitensprung wagt und der andere von Träumen geplagt wird, in denen er sich selbst als Frau sieht. Die Angst der beiden, dass es nie wieder so werden könnte, wie es vorher war, wächst.


OSLO STORIES: Träume – Dreams

Norwegen 2024 – Regie, Drehbuch: Dag Johan Haugerud – Musik: Anna Berg – Mit: Ane Dahl Torp, Selome Emnetu, Anne Marit Jacobsen – OmU (Norwegisch) / deutsche Synchronfassung, 110 Min.

Johanne verliebt sich zum ersten Mal, und zwar in ihre Lehrerin. Ihre intensiven Gefühle hält sie in poetischen Tagebucheinträgen fest. Als Mutter und Großmutter die Texte entdecken, schwanken sie zwischen Schock und Faszination. Während sie über eine Veröffentlichung diskutieren, werden alle drei Frauen mit ihren eigenen unerfüllten Träumen und Sehnsüchten konfrontiert.


OSLO STORIES: Liebe – Love

Norwegen 2024 – Regie, Drehbuch: Dag Johan Haugerud – Musik: Peder Kjellsby – Mit: Andrea Bræin Hovig, Thomas Gullestad, Tayo Cittadella Jacobsen – OmU (Norwegisch) / deutsche Synchronfassung, 119 Min.

Marianne und Tor treffen sich zufällig auf einer Fähre Richtung Oslo. Sie arbeiten im selben Krankenhaus, sie als kompetente Ärztin, er als mitfühlender Krankenpfleger. Als Tor erzählt, dass er seine Nächte oft auf der Fähre verbringt, um schnellen Sex zu haben, überlegt Marianne, ob diese Art der spontanen Intimität nicht auch eine Option für sie sein könnte.


SPECIAL, Freitag, 31, Mai:
Alle Teile der Oslo Stories-Trilogie für € 15,- 

„Jeder der Filme macht für sich genommen großen Spaß, zusammen gesehen werden die »Oslo Stories« zu einem Ereignis. Sie ergänzen sich zum wahrscheinlich längsten und offensten Gespräch über Sex, das es im Kino bislang gab.“ – Der Spiegel