November

Programmübersicht

Filmbeschreibungen

LITTLE JOE

Großbritannien/Österreich/Deutschland 2019 – Regie: Jessica Hausner – Kamera: Martin Gschlacht – Schnitt: Karina Ressler – Musik: Teiji Ito – Mit: Emely Beecham, Ben Whishaw, Kerry Fox, Kit Connor, u. a. – 105 Min. OmU (Englisch) / deutsche Fassung –  Alter: k. A.

Alice ist alleinerziehende Mutter und leidenschaftliche Wissenschaftlerin. Als Pflanzenzüchterin in einer auf Zierpflanzen spezialisierten Firma entwickelt sie eine neue Spezies, die nicht nur besonders schön ist, sondern auch einen therapeutischen Effekt entfaltet: Die Blume macht glücklich. Unerlaubterweise bringt Alice eine der Blumen als Geschenk für ihren Teenager-Sohn Joe mit nach Hause. Sie nennen die Pflanze „Little Joe” – aber indem die Blume wächst und gedeiht, wächst ebenso Alices Verdacht, dass diese von ihr geschaffene purpurrote Blume nicht so harmlos ist, wie ihr Spitzname vermuten lässt.

Mit LITTLE JOE widersetzt sich die österreichische Regisseurin Jessica Hausner („Amour Fou“) allen gängigen Regeln des Horror-Genres und inszeniert eine betörende Parabel auf das Fremde in einem selbst. Dabei setzt sie auf ein erstklassiges Ensemble, allen voran Ben Whishaw („Das Parfum“, „The Lobster“) und Emely Beecham, die für ihre Darbietung bei den Filmfestspielen von Cannes 2019 als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde.

EIN LICHT ZWISCHEN DEN WOLKEN
– Streha mes reve

Albanien 2018 – Regie: Robert Budina – Kamera: Marius Panduru – Musik: Marius Leftarache – Mit: Arben Bajraktaraj, Esela Pysqyli, Irena Cahani, u. a. – 83 Min. OmU (Albanisch) / deutsche Fassung – Alter: k. A.

In der rauen, aber schönen Hochgebirgs-Idylle eines albanischen Bergdorfes lebt es sich erstaunlich multikulturell: Der Hirte Besnik ist dank der katholischen Mutter, dem kommunistischen Vater und den muslimischen und orthodoxen Schwiegerfamilien an Kompromisse gewöhnt. Doch das friedliche Miteinander im Dorf und in der Familie wird herausgefordert. Beim Gebet in der Moschee folgt Besnik einer seltsamen Eingebung und entdeckt etwas Unglaubliches: Verborgen hinter Wandverputz offenbart sich eine christliche Heiligendarstellung … 

Der albanische Spielfilm EIN LICHT ZWISCHEN DEN WOLKEN ist ein seltenes Juwel, das mit großer Poesie und einer fein quadrierten Bildsprache von Orten des Glaubens und vom Obdach der Gemeinschaft erzählt. Ein subtiler Beitrag zu einer allgegenwärtigen Debatte.In

In Kooperation mit Dante Alighieri Villach:
Donnerstag, 7. November, 18.00 Uhr

ALLES WAS DU WILLST – Tutto quello che vuoi

Italien 2017 – Regie: Francesco Bruni – Mit: Andrea Carpenzano, Giuliano Montaldo, Donatella Finocchiaro, u. a. – 106 Min. OmU (Italienisch) – Alter: k. A.

Alessandro ist 22 und hängt den ganzen Tag mit seinen Freunden aus dem Viertel auf der Piazza rum. Widerwillig nimmt er auf Druck seines Vaters einen Job an. Er soll den 85-Jährigen Poeten Giorgio auf Spaziergängen begleiten. Die Begegnung mit dem Alten, dem die zunehmende Alzheimer-Krankheit die Klarsicht, aber nicht Würde und Eleganz geraubt hat, verändert Alessandro, ohne dass es ihm und seinen Freunden bewusst wird. Auch nicht, als sie entdecken, dass Giorgio sie zu einem Schatz aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges führen kann, den US-Soldaten bei Kriegsende in der Toskana versteckt haben sollen.

Eine liebevolle und stimmige Komödie. Wunderbar aufspielend, Giuliano Montaldo, einer der großen Altmeister des italienischen Kinos, der den Wunderlichkeiten des alten Poeten Giorgio eine tiefe Humanität verleiht.

In Kooperation mit:
Evangelische Kirche Kärnten-Osttirol,  Superintendent Mag. Manfred Sauer:
Donnerstag, 7. November, 20.15 Uhr

IM GESPRÄCH mit Katharina Copony 

IN DER KASERNE

Österreich 2019 – Regie: Katharina Copony – Kamera: Stefan Neuberger – Schnitt: Bettina Blickwede – Mit: Ellis Artmann-Widerhofer, Josefine Lyon, Greta Lenhart, Sofia Janser-Castorina, u. a. – 72 Min. deutsche Originalfassung – Alter: k. A.

Über zwanzig Jahre führte die Großmutter der Filmemacherin Katharina Copony eine Militärkantine in der Südsteiermark. Auch sie selbst hat einen Teil ihrer Kindheit unter Soldaten verbracht, die für den Krieg proben – wie zuvor schon ihre Mutter und deren Geschwister. IN DER KASERNE skizziert in knappen, schmucklosen Erinnerungsfragmenten ein Mehrgenerationenporträt aus weiblicher Perspektive. Ein mit kollektiver Stimme gesprochener Erinnerungsfilm.

„Der Film ist wie eine Schrift … eine faszinierende Mischung aus militärischem Drill und den Mädchen, die ein ganz andres Narrativ darstellen … wie ein verwobenes Schriftband in einer mittelalterlichen Handschrift.“  – Elfriede Jelinek

LIEBER ANTOINE ALS GAR KEINEN ÄRGER – En liberté!

Frankreich 2018 – Regie: Pierre Salvadori – Kamera: Julien Poupard – Mit: Adèle Haenel, Pio Marmaï, Audrey Tautou, u. a. – 109 Min. OmU (Französisch) / deutsche Fassung – Alter: k. A.

Die junge Polizistin Yvonne lebte stets in dem Glauben, einen großartigen Helden und moralischen Überflieger geheiratet zu haben. Nach seinem Tod stellt sich das Gegenteil heraus: Ihr Mann war tief in der südfranzösischen Unterwelt verwurzelt und schickte einst an seiner Stelle den unschuldigen Antoine für acht Jahre ins Gefängnis. Als sich Antoine und Yvonne zufällig begegnen, möchte sie – ohne sich erkennen zu geben – alles wieder gutmachen. Leider ist sie damit so erfolgreich, dass sich Antoine auf der Stelle in sie verliebt und darüber hinaus will der verhinderte Gauner sich endlich nehmen, wofür er bisher nur ersatzweise gebüßt hat …

Turbulent, schräg und lustig. Regisseur Pierre Salvadori bringt zusammen, was das französische Kino am besten kann: Zwischen zärtlicher Romantik, makabrer Situationskomik und raffinierter Filmkunst entsteht großes Komödienkino, das mit einer ganz eigenen Handschrift begeistert.

MARIANNE & LEONARD: Words of Love

USA 2019 – Regie: Nick Broomfield – Kamera: Barney Broomfield – Schnitt: Marc Heoferlin – Musik: Nick Laird-Clowes – Mit: Marianne Ihlen, Leonard Cohen, Nick Broomfield, Judy Collins, u. a. – 102 Min. OmU (Englisch) – Alter: k. A.

Die schöne, aber auch tragische Liebesgeschichte zwischen Leonard Cohen und seiner norwegischen Muse Marianne Ihlen begann 1960 auf der griechischen Insel Hydra und war nicht nur die Inspiration von „So Long Marianne“ und „Bird on the Wire“ sondern ein lebenslanger Einfluss auf Cohens unsterbliche Musik. Der neueste Film des gefeierten Dokumentarfilmregisseurs Nick Broomfield folgt mit vielen bisher unveröffentlichten Bildern ihrer Beziehung von den Anfängen auf Hydra, einer bescheidenen Zeit der „freien Liebe“ und der offenen Ehe, bis hin zur Entwicklung ihrer Liebe, als Cohen ein erfolgreicher Musiker wurde.

BUT BEAUTIFUL – Nichts existiert unabhängig

Deutschland/Österreich 2019 – Regie, Kamera: Erwin Wagenhofer – Schnitt: Erwin Wagenhofer, Jamin Benazzouz, Monika Schindler – Mit: Kenny Werner, Barbara Graf, Erich Graf, Shahnaz Banu, u. a. – 116 Min. OmU (Englisch, Hindi, Spanisch) – jugendfrei

Frauen ohne Schulbildung, die Solaranlagen für Dörfer auf der ganzen Welt bauen. Permakultur-Visionäre auf La Palma, ein junges Jazztrio, ein etablierter Pianist, eine beseelte kolumbianische Sängerin, die uns den Klang der Schönheit vermitteln. Alles wird gut. So einfach macht es sich der Filmemacher Erwin Wagenhofer nicht. In seinem neuesten Film BUT BEAUTIFUL sucht er das Schöne und Gute und zeigt Menschen, die ganz neue Wege beschreiten. Wie könnte ein gutes, ein gelungenes Leben aussehen? Ist ein „anderes“ Leben überhaupt möglich? Entstanden ist ein Film über Perspektiven ohne Angst, über Verbundenheit in Musik, Natur und Gesellschaft, über Menschen mit unterschiedlichen Ideen aber einem großen gemeinsamen Ziel: eine zukunftsfähige Welt.

Nach „We Feed The World“, „Let’s Make Money“ und „Alphabet“, in denen es um menschliche Haltungen hinter Lebensmittelindustrien, Finanzsystemen und Bildungsthemen ging, widmet sich der renommierte und vielfach ausgezeichnete österreichische Filmemacher Erwin Wagenhofer jetzt dem Positiven. Eine Hommage an die Lebendigkeit!

DEPECHE MODE: SPIRITS in the Forest

USA 2019 – Regie: Anton Corbijn – 95 Min. OmU (Englisch) – Alter: k. A.

In den Jahren 2017/2018 waren Depeche Mode auf der ganzen Welt mit ihrer „Global Spirit Tour“ unterwegs, bei der sie bei 115 Shows vor mehr als 3 Millionen Fans auftraten. Das visuell beeindruckende Werk des preisgekrönten Filmemachers und langjährigen künstlerischen Wegbegleiters Anton Corbijn fängt die Energie und die spektakulären Auftritte der Band auf dieser Tour ein. Kunstvoll gefilmt und virtuos geschnitten, geht DEPECHE MODE: SPIRITS IN THE FOREST über einen typischen Konzertfilm hinaus, zeigt ebenso intime Aufnahmen, die in den Wohnorten der Fans auf der ganzen Welt entstanden sind.

THE IRISHMAN

USA 2019 – Regie: Martin Scorsese – Kamera: Rodrigo Prieto – Schnitt: Thelma Schoonmaker – Musik: Robbie Robertson – Mit: Robert De Niro, Al Pacino, Joe Pesci, Harvey Keitel, u. a. – 209 Min. OmU (Englisch) – Alter: k. A.

Frank Sheeran (Robert De Niro) arbeitet viele Jahre als Geldeintreiber und Problemlöser für den Mafiaboss Russell Bufalino (Joe Pesci). Je mehr Jahre ins Land ziehen, desto höher steigt Frank auch in den Rängen der Mafia auf und desto grausamer werden die Verbrechen, die er verübt. Dann bekommt er den Auftrag den berüchtigten Mafiaboss Jimmy Hoffa (Al Pacino) zu ermorden …

Die Verfilmung des Bestsellers von Charles Brandt über den Killer Frank „The Irishman“ Sheeran und dessen zahlreiche Mafia-Morde, ist der teuerste Film, den Martin Scorsese je gedreht hat – und wohl auch einer seiner besten. Mehrere Jahrzehnte umfassend folgt der Film einem der größten ungelösten Rätsel der amerikanischen Geschichte, dringt tief in die verborgenen Korridore des organisierten Verbrechens ein. Mittels modernster Technik spielen die Schauspieler um Robert De Niro, Joe Pesci und Al Pacino ihre Figuren im Alter von 30, 50 und 70 Jahren. (nach filmstarts.de)

PARANZA – Der Clan der Kinder

Italien 2019 – Regie: Claudio Giovannesi – Kamera: Daniele Cimprì – Mit: Francesco Di Napoli, Ar Tem, Viviana Aprea, Alfredo Turitto, u. a. – 105 Min. OmU (Italienisch) – Ab 16 Jahren

Sie wollen Markenschuhe, Motorroller und das schnelle Geld: In ihrer Heimatstadt Neapel, wo die Mafia-Bosse der Camorra umgebracht oder verhaftet wurden, haben Nicola und die Jungs aus seiner Clique das Regiment übernommen. Die 15-Jährigen haben weder Angst vor dem Gefängnis, noch vor dem Tod. Denn für sie gibt es kein Morgen, keine Perspektive, keine Hoffnung. Sie dealen mit Drogen und begehen Morde, während sie nachts bei ihren Eltern schlafen und ihre ersten Erfahrungen in Sachen Liebe machen. Die „Paranzas“, wie sie sich selbst nennen, wollen alles – und das am besten sofort.

PARANZA – DER CLAN DER KINDER beruht auf dem Roman „Der Clan der Kinder“ des italienischen Bestseller-Autors Roberto Saviano („Gomorrha“) und wurde bei der Berlinale für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.

MARRIAGE STORY

USA 2019 – Regie: Noah Baumbach – Kamera: Robbie Ryan – Schnitt: Jennifer Lame – Musik: Randy Newman – Mit: Scarlett Johansson, Adam Driver, Merritt Wever, Laura Dern, u. a. – 136 Min. OmU (Englisch) – Alter: k. A.

Charlie (Adam Driver) leitet eine Theatergruppe, Nicole (Scarlett Johansson) ist Schauspielerin. Sie leben in Brooklyn mit ihrem kleinen Sohn und alles scheint wunderbar. MARRIAGE STORY beginnt mit einer Liebeserklärung, in der beide erzählen, wie großartig der/die andere ist. Doch: Sie erzählen das ihrem Scheidungsmediator. Sie haben beschlossen, sich „freundschaftlich“ zu scheiden. Als Nicole aber die Scheidungsanwältin Nora (Laura Dern, die die schönste feministische Tirade der letzten Jahre halten darf) einschaltet, ist klar, dass die Sache nicht so einfach wird.

Noah Baumbachs bislang persönlichster Film ist auch sein bisher bester. Meisterhaft zeigt er das Leben in all seiner Komplexität mit emotionalen Details und treibt Scarlett Johansson und Adam Driver zu absoluter Höchstform. (nach filmcasino.at)

„Ein fulminantes Scheidungsdrama … jeder Moment gesättigt von Erinnerungen, widerstreitenden Gefühlen, Komik und Schmerz … allesamt großartig geschriebene Szenen.“ – Der Standard

Eine Kooperation mit Referat für Frauen und Gleichbehandlung – Land Kärnten:
Filmtage: 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Jährlich finden vom 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, die „16 Tage gegen Gewalt“ statt. Weltweite Aktionen und Initiativen thematisieren Gewalt als globales Problem und fundamentale Menschenrechtsverletzung. Das Referat für Frauen und Gleichbehandlung lädt im Rahmen der 16 Tage zu drei Filmabenden, um das Thema auf die Leinwand zu bringen.
Eintritt frei!
Reservierung von Karten direkt an der Kassa des Stadtkinos.

Montag, 25. November, 20.15 Uhr

GOTT EXISTIERT, IHR NAME IST PETRUNYA
– Gospod postoi, imeto i‘ e Petrunija

MK/BE/SI/HR/FR 2019, – Regie: Teona Strugar Mitevska – Kamera: Virginie Saint-Marin – Schnitt: Marie-Hélène Dozo – Mit: Zorica Nusheva, Labina Mitevska, Stefan Vujisic, u. a. – 100 Min. OmU (Mazedonisch) / deutsche Fassung – Alter: k. A

„Sag ihnen, du bist 24!“, rät die Mutter, als sie ihre Tochter wieder einmal zu einem erfolglosen Vorstellungsgespräch schickt. Doch Petrunya ist 31 und hat dazu noch studiert, was in Mazedonien niemand braucht: Geschichte. Arbeitgeber finden sie zu dick und zu alt. Auf dem Heimweg – es ist Dreikönigstag – springt Petrunya ins kalte Wasser. Wie jedes Jahr tauchen die jungen Männer der Stadt nach dem Heiligen Kreuz, das der Priester in den eisigen Fluss wirft. Doch diesmal ist Petrunya die schnellste und hält die Trophäe in die TV-Kameras. Sie wird das Kreuz verteidigen, einen Tag und eine Nacht lang, begleitet von öffentlichem Furor und gegen die geballte Männerwelt.

„Ironisch, rebellisch und todernst … Zorica Nusheva als Petrunya ist eine Wucht, der Film eine Offenbarung.“ – cineman.ch

Dienstag, 26. November, 20.15 Uhr

FLATLAND

Deutschland/Luxemburg/Südafrika 2019 – Regie: Jenna Bass – Kamera: Sarah Cunningham – Schnitt: Jacques De Villiers – Musik: Bao-Tran Tran – Mit: Faith Baloyi, Nicole Fortuin, Izel Bezuidenhout, De Klerk Oelofsw, u. a. – 117 Min. OmU (Afrikaans, Englisch) – Alter: k. A.

Die Hochzeitsnacht endet für Natalie in einem Albtraum. Erst bauen die Frauen der Familie Druck auf, dann heißt Nein im Ehebett plötzlich nicht mehr Nein. Natalie versteckt sich in einer Scheune, ein Schuss fällt. Der Flucht auf dem Pferd folgt die per Auto quer durchs Land – gemeinsam mit ihrer schwangeren Freundin Poppie. Bald ist ihnen die smarte Polizistin Beauty Cuba auf den Fersen … Clever und temporeich kreuzt Jenna Bass die Geschichten dreier Frauen zu einem satt bebilderten südafrikanischen Roadmovie. Ein ungewöhnlicher Film über weibliche Selbstermächtigung und Solidarität.

Mittwoch, 27. November, 20.15 Uhr

DER TAUCHER
– Je stiller das Meer, desto dunkler der Abgrund

Österreich 2019 – Regie: Günter Schwaiger – Kamera: David Azcano – Musik: Roland Hackl – Mit: Franziska Weisz, Julia Franz Richter, Alex Brendemühl, Dominic Marcus Singer, u. a. – 90 Min. Deutsche Originalfassung – Alter: k. A.

Die Wienerin Irene ist eine starke und selbstbewusste Frau, die mit ihrer 18-jährigen Tochter Lena auf Ibiza lebt. Das innige Verhältnis zwischen Mutter und Tochter gerät ins Wanken, als Irenes Ex-Partner Paul gemeinsam mit seinem Sohn Robert nach Ibiza zurückkehrt. Seine Weltkarriere als Komponist und Musiker ist in Gefahr. Demnächst wird er vor Gericht stehen, weil er Irene schwer misshandelt hat. Mit allen Mitteln versucht er Irene zu manipulieren, damit sie die Anzeige zurückzieht. Als ihm das fast gelingt, stellen sich Lena und Robert gegen Paul. 

Trotz Zivilisation und Fortschritt sind die vom Partner oder Ex-Partner ausgeübten Übergriffe Alltag für hunderttausende Frauen in Europa. DER TAUCHER ist in jeder Hinsicht ein Film über unsere Psyche, über unsere Lügen, unser Schweigen, unsere Angst und Brutalität, aber auch über unsere Kraft Widerstand zu leisten und über unseren größten Wunsch: Lieben zu können und Liebe zu erfahren. 

ARETHA FRANKLIN: AMAZING GRACE

USA 2019 – Regie: Alan Elliott, Sydney Pollack – Schnitt: Jeff Buchanan – Musik: Aretha Franklin – Mit: Aretha Franklin, James Cleveland, Mick Jagger, Sydney Pollack, u. a. – 87 Min. OmU (Englisch) – Alter: k. A

Im Jahr 1971 hat sich Aretha Franklin nach elf Nummer-eins-Hits in Folge entschlossen, ein Gospelalbum zu machen. „Amazing Grace“ wurde ihr meistverkauftes Album und das bestverkaufte Gospelalbum aller Zeiten. Begleitet wurden die Aufnahmen 1972 von einem Filmteam unter der Regie von Sydney Pollack. Doch dieser Film wurde nie gezeigt. Doch 46 Jahre später ist er zu sehen – und zeigt so viel mehr als nur die Aufnahmen zu einem großartigen Album: Wie Reverend Cleveland vorgeblich über sie spricht, aber sich selbst eigentlich in Szene setzt. Wie sich Mick Jagger am zweiten Abend ins Publikum setzt und Arethas Vater eine Rede hält. Egal, wie oft man dieses Album schon gehört hat oder ob man es überhaupt kennt, die Bilder dieser zwei Abende sind unvergesslich, ein regelrecht spirituelles Erlebnis – ein Ereignis, das noch viel länger hätte gehen können. (nach kino-zeit.de)