Oktober 2023

Kinoprogramm

Filmbeschreibungen

PATRICK AND THE WHALE:
Eine außergewöhnliche Freundschaft

Österreich 2023 – Regie: Mark Fletcher – Unterwasserfotografie: Gail Jenkinson, Patrick Dykstra, Romain Barats – Kamera: Rupert Murray – Mit: Pottwal Dolores, Patrick Dykstra – 72 Minuten deutsche Synchronfassung – keine Altersangabe

PATRICK AND THE WHALE erzählt von der ungewöhnlichsten Beziehung, die man sich vorstellen kann: zwischen dem amerikanischen Unterwasserphotographen Patrick Dykstra und einem zehn Meter langen und zehn Tonnen schweren Pottwalweibchen namens Dolores. Im Laufe der Jahre hat Patrick gelernt, wie Wale kommunizieren, wie sie andere Lebewesen im Wasser wahrnehmen und wie sie sich in seiner unmittelbaren Nähe verhalten.

Mit atemberaubenden Unterwasseraufnahmen nähert sich der Film der faszinierenden Intelligenz des Pottwals und beleuchtet dessen zeitlose Beziehung zum Menschen. Eine abenteuerliche Reise in die Tiefen des Meeres, ein Feel-Good-Movie, das Jung und Alt begeistert.


ROSE – Eine unvergessliche Reise nach Paris

Dänemark 2023 – Regie, Drehbuch: Niels Arden Oplev – Kamera: Rasmus Videbæk – Musik: Henrik Skram – Mit: Sofie Gråbøl, Lene Maria Christensen, Anders W. Berthelsen – 106 Minuten OmU (Dänisch) / deutsche Synchronfassung – keine Altersfreigabe

Inger begleitet ihre Schwester Ellen und deren Mann Vagn im Herbst 1997 auf einen Kurztrip nach Paris. Unter den anderen Reisenden fällt sie auf und offen erklärt sie schließlich, dass sie schizophren sei. Ihre Unverblümtheit stößt nicht bei allen Mitreisenden auf Akzeptanz. Doch in der Stadt der Liebe wird offenbar, dass jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat und Inger zeigt, dass in ihr mehr steckt, als man annimmt.

ROSE – EINE UNVERGESSLICHE REISE NACH PARIS ist ein persönliches Werk des Regisseurs, das auf einer wahren Geschichte beruht, ein warmherziger Film über Liebe und Fürsorge und ein Plädoyer gegen vorschnelle Vorurteile. Die Gleichzeitigkeit von Tragödie und Glück, Lachen und Weinen, Komödie und Spannung, verleihen der Geschichte eine besondere emotionale Tiefe und machte den Film zum Überraschungshit in Skandinavien und Holland.


WALD

Österreich 2023 – Regie: Elisabeth Scharang – Schnitt: Alarich Lenz – Musik: Hania Rani – Mit: Brigitte Hobmeier, Gerti Drassl, Bogdan Dumitrache, Johannes Krisch – 95 Minuten deutsche Originalfassung – keine Altersfreigabe

Nach der Explosion ist es ganz still. Marian packt ein paar Sachen, lässt den Mann zurück in der Stadt und zieht sich in das alte, geerbte Haus der verstorbenen Großmutter zurück. Sie hat keinen Strom, keine Nahrungsmittel, wenig Geld, kein Auto. Und ihre Anwesenheit stört. Sie löst Unruhe aus im Dorf. In der Nähe des alten Hauses lebt Marians Jugendfreundin Gerti. Früher waren Gerti und Marian beste Freundinnen, im Trio mit Franz zogen sie tagelang durch die Wälder. Die Rückkehr von Marian befeuert zwischen den dreien alte Konflikte und vergessene Träume …

Inspiriert von dem Bestseller WALD von Doris Knecht, erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Elisabeth Scharang („Jack“) eine heftige Geschichte, die leise daherkommt. Es geht um Abhängigkeiten, um die Angst, die Kontrolle zu verlieren und das Gefühl von Freiheit. Aber Scharang weiß: Alles kann gut werden, wenn zwei Frauen nebeneinandersitzen, ein Dosenbier aufmachen und eine rauchen.


Freitag, 6. Oktober
LANGER TAG DER FLUCHT
18 Uhr: FILM + GESPRÄCH mit Regisseur Christian Krönes
Eintritt frei!

A BOY’S LIFE

Österreich 2023 – Regie, Drehbuch: Christian Krönes, Florian Weigensamer – Kamera, Schnitt: Christian Kermer – Ton: Felix Sturmberger, Jürgen Kloihofer – 96 Minuten OmU (Englisch) / deutsche Fassung – Ab 14 Jahren

A BOY’S LIFE KIND NUMMER B2826 erzählt die nahezu unglaubliche Geschichte des erst neunjährigen Daniel vom jüdischen Ghetto in Litauen über sechs Konzentrationslager bis nach Palästina und dokumentiert die schicksalhaften Wendungen einer wohl einzigartigen Lebens- und Überlebensgeschichte. Daniel Chanoch ist erst neun Jahre alt, als seine Familie von den Nationalsozialisten deportiert wird. In Auschwitz-Birkenau arbeitet er an der Rampe, schafft die Toten auf Holzkarren zu den Krematorien, wird Vorzeigepatient des berüchtigten Dr. Josef Mengele und auf einen Todesmarsch Richtung Westen gezwungen.

Der Film von Florian Weigensamer und dem Feldkirchner Christian Krönes (u. a. „Ein deutsches Leben“, „Welcome to Sodom“) wirft einen sehr persönlichen Blick auf eine der dunkelsten Epochen der Menschheitsgeschichte – durch die Augen eines Kindes, das nun keines mehr sein durfte.


THE LOST KING

Großbritannien 2022 – Regie: Stephen Frears – Drehbuch: Steve Coogan, Jeff Pope – Kamera: Zac Nicholson – Schnitt: Pia Di Ciaula – Musik: Alexandre Desplat – Mit: Sally Hawkins, Steve Coogan, Harry Lloyd – 108 Minuten OmU (Englisch) / deutsche Synchronfassung – keine Altersfreigabe

Philippa (Sally Hawkins u. a „Spencer“, „Shape of Water“) hat es nicht leicht: In ihrem Agenturjob wird sie ständig übersehen, ihre Söhne gehen langsam eigene Wege und sie steckt mitten in der Scheidung. Nach einem Theaterbesuch entwickelt sie überraschend eine große Faszination für König Richard III. und setzt sich zum Ziel, seine verschollenen, sterblichen Überreste zu finden. Sie will nicht wahrhaben, dass der umstrittene Monarch wirklich ein so verachtenswertes Monster war, wie ihn Shakespeare darstellte. Ihre Suche ist der Ausgangspunkt für eine abenteuerliche Reise, auf der sie trotz großer Widerstände ihrer Intuition folgt und es mit angesehenen Historikern aufnimmt, um der Welt die wahre Geschichte von Richard III. zu erzählen.

Regisseur Stephen Frears erzählt die wahre und bewegende Geschichte über den Triumph des Einzelnen gegen etablierte Annahmen und Vorurteile. Es ist die Geschichte einer mutigen Frau, die, ungeachtet des Widerstands der akademischen Welt, ihrer Überzeugung folgt und dabei Geschichte schreibt.


INGEBORG BACHMANN – Reise in die Wüste

Deutschland, Luxemburg 2023 – Regie, Drehbuch: Margarethe von Trotta – Kamera: Martin Gschlacht – Schnitt: Hansjörg Weißbrich – Musik: André Mergenthaler – Mit: Vicky Krieps, Ronald Zehrfeld, Tobias Resch, Basil Eidenbenz – 110 Min. Deutsche Originalfassung – keine Altersfreigabe

Als sich Ingeborg Bachmann (Vicky Krieps) und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (Ronald Zehrfeld) 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte. Vier Jahre lang führen beide eine Beziehung, die in Paris beginnt und über Zürich nach Rom führt. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen, die Harmonie allmählich zu zerstören. Jahre später lässt Ingeborg Bachmann die Erinnerung an ihre Liebe zu Max Frisch nicht los. Bei einer Reise in die Wüste mit ihrem jungen Freund Adolf Opel (Tobias Resch) versucht sie, ihre Beziehung zu Max Frisch zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen.

Nach Rosa Luxemburg und Hannah Arendt widmet sich Margarethe von Trotta erneut einer weiblichen Lichtgestalt und zeichnet nach eigenem Drehbuch die Beziehung von Ingeborg Bachmann und Max Frisch nach, in einem ebenso eleganten wie aufwühlenden Film.


DEIN KIND UND WIR – Les enfants des autres

Frankreich 2022 – Regie, Drehbuch: Rebecca Zlotowski – Kamera: George Lechaptois – Musik: ROB – Mit: Virginie Efira, Roschdy Zem, Chiara Mastroianni, Yamée Couture – 103 Minuten OmU (Französisch) / deutsche Synchronfassung – keine Altersfreigabe

Als sich die Lehrerin Rachel (Virginie Efira) in den geschiedenen Auto-Designer Ali (Roschdy Zem) verliebt, macht sie sich wegen dessen fünfjähriger Tochter zunächst nicht viele Gedanken. Aber irgendwann steht das erste Treffen eben doch an – und nach einigen Anlaufschwierigkeiten fühlt sich Rachel fast wie die Mutter der Kleinen. Aber eben auch nur fast – denn immer wieder gibt es Momente, die ihr schmerzhaft vor Augen führen, dass sie eben doch nicht die leibliche Mutter ist. Zudem steht Rachel (die gerne ein eigenes Kind hätte) selbst unter Zugzwang, nachdem ihr Frauenarzt ihr mitgeteilt hat, dass sie nur noch wenig Zeit hat, um selbst schwanger zu werden … (Text nach Volkskino Klagenfurt)

„Ein Film der kleinen, ganz genauen Beobachtungen, die einen ganz unmittelbar ins Herz treffen.“ – Christoph Petersen, Filmstarts.de


DOGMAN

Frankreich, USA 2023 – Regie, Drehbuch: Luc Besson – Kamera: Colin Wandersman – Musik: Éric Serra – Mit: Caleb Landry Jones, Marisa Berenson, Christopher Denham – 113 Minuten OV / OmU (Englisch) / deutsche Synchronfassung – keine Altersfreigabe

Bei einer Verkehrskontrolle wird Doug (Caleb Landry Jones) blutverschmiert und im Abendkleid, am Steuer eines Lastwagens voller Hunde aufgegriffen und festgenommen. Beim Verhör auf der Polizeiwache berichtet er über Ereignisse, die so schockierend sind, dass sie jegliche Vorstellungskraft sprengen …

Luc Besson („Léon – Der Profi“, „Das Fünfte Element“) blickt in spektakulär bebilderte Abgründe und findet dort Hoffnung, wo das Menschliche an seine Grenzen stößt. DOGMAN ist ein wilder Trip von einem Film und ein zutiefst berührendes Kinoerlebnis zugleich. Caleb Landry Jones („Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) brilliert in einer preisverdächtigen Hauptrolle.


NYAD

USA 2023 – Regie: Jimmy Chin, Elizabeth Chai Vasarhelyi – Mit: Jodie Foster, Annette Bening, Rhys Ifans, Anna Harriette Pittman, Luke Cosgrove, Karly Rothenberg – OmU (Englisch) / deutsche Synchronfassung – keine Altersfreigabe

NYAD erzählt die inspirierende wahre Geschichte der Langstreckenschwimmerin Diana Nyad (Annette Bening), die mit 60 Jahren das scheinbar Unmögliche anstrebte: die 177 Kilometer lange Strecke zwischen Kuba und Florida zu durchschwimmen, und das ohne Haikäfig. Unterstützt von ihrer besten Freundin und Trainerin Bonnie Stoll (Jodie Foster) begibt sie sich auf eine nervenaufreibende Odyssee, die vier Jahre dauern sollte.

Das packende Spielfilmdebüt der Oscar-prämierten Dokumentarfilmer Elizabeth Chai Vasarhelyi und Jimmy Chin, unterstützt von zwei Ausnahmeschauspielerinnen, ist ein Zeugnis von Beharrlichkeit, Freundschaft und dem unerschütterlichen menschlichen Geist.


DAS ZEN-TAGEBUCH

Japan 2022 – Regie: Yûji Nakae – Mit: Fumi Dan, Takako Matsu, Kenji Sawada – 111 Minuten OmU (Japanisch) / deutsche Synchronfassung – keine Altersfreigabe

Tsutomu lebt allein in den Bergen, schreibt Essays und Erzählungen und kocht mit selbst angebautem Gemüse und Pilzen, die er in der freien Natur sammelt. Sein routiniertes Leben wird gelegentlich von Machiko, seiner Lektorin, durchbrochen. Ihre Besuche bereiten ihm große Freude: Sie liebt es zu essen, und er liebt es, für sie zu kochen.

Basierend auf einer autobiographischen Erzählung von Mizukami Tsutomu („Tschui wo Kurau Hibi – 12 Monate von der Erde essen”) inszeniert Yuji Nakae einen Film über ein bescheidenes und achtsames Leben im heutigen Japan, ein Kochfilm, in dem die Jahreszeiten bestimmen, was auf den Tisch kommt.


ANSELM – Das Rauschen der Zeit

Deutschland 2023 – Regie: Wim Wenders – Kamera: Franz Lustig – Musik: Leonard Küßner – Mit: Anselm Kiefer, Daniel Kiefer, Anton Wenders – 93 Minuten – deutsche Originalfassung 2D // 3D – keine Altersfreigabe

Wim Wenders zeichnet das Porträt eines der bedeutendsten bildenden Künstler unserer Zeit in seiner ganzen Gigantik: Anselm Kiefer. Gedreht in 3D und in einer Auflösung von 6K erlaubt der Film seinem Publikum eine filmische Reise durch das Werk eines Künstlers, dessen Kunst – inspiriert von Literatur und Poesie, Philosophie, Wissenschaft, Mythologie und Religion – die menschliche Existenz und die zyklische Natur der Geschichte erforscht.


SQUAREARS
– Live-Vertonung von NOSFERATU

Regie: Friedrich Wilhelm Murnau – Mit: Max Schreck, Greta Schröder – Deutschland 1922 – 94 Minuten

Das Duo SquarEars besteht aus den beiden jungen Jazzmusikern Paul Zlattinger und Sebastian Weiss. Mit elektrischer Geige und Gitarre vertonen die beiden live den Stummfilmklassiker „Nosferatu” (1922). Einfühlsam folgen die beiden jungen Musiker mit ihrem Spiel der sich steigernden Intensität des Filmes, herzzerreißende auskomponierte Themen wetteifern mit düsteren Klanglandschaften und teilweise dissonanten, energiegeladenen Improvisationen.


SONDERVERANSTALTUNG:
Sonntag, 8. Oktober, 10 Uhr: DAS PHÄNOMEN BRUNO GRÖNING
Dokumentarfilm in 3 Teilen mit Pausen, gesamt 285 Minuten.
Eintritt: freiwillige Spende an „Bruno-Gröning-Freundeskreis“

Im Jahre 1949 beherrscht ein Name die Schlagzeilen der Medien: Bruno Gröning. Zeitungen drucken Sonderausgaben, Funk und Wochenschau berichten. Ein Kinofilm entsteht. Wo immer er auftaucht, drängen Tausende Menschen von überall zu ihm. Gröning wird zum Weltereignis.